Das „Mädchen mit dem Perlenohrring“ begibt sich für die große Vermeer-Schau für acht Wochen auf Wanderschaft ins Rijksmuseum nach Amsterdam. Doch das Mauritshuis in Den Haag hat nicht vor, seinen Platz an der Wand leer zu lassen
ShareIm Jahr 1665 schuf Johannes Vermeer sein heute berühmtestes Gemälde: das „Mädchen mit dem Perlenohrring“. Es handelt sich nicht, wie man annehmen könnte, um das Porträt einer jungen Frau, sondern um eine „Tronie“ – ein Abbild eines bestimmten Charaktertypus. Das Mädchen mit türkisfarbener Tracht, Turban und dem unverwechselbaren, schimmernden Perlenohrring ist normalerweise Herzstück der Sammlung des Mauritshuis in Den Haag. Für die große Vermeer-Schau wandert das Gemälde allerdings für acht Wochen ins Rijksmuseum nach Amsterdam. Doch das Mauritshuis hat nicht vor, seinen Platz an der Wand leer zu lassen: Bereits vergangenes Jahr rief das Museum dazu auf, kreativ zu werden und eigene Interpretationen des „Mädchens mit Perlenohrring“ zu schaffen. Tatsächlich fanden nicht weniger als 3.482 Mädchen aus der ganzen Welt ihren Weg nach Den Haag – 170 davon sind seit dem 6. Februar in digitaler Form am ursprünglichen Platz von Vermeers Gemälde zu sehen. Gleichzeitig zeigt das Museum auf Instagram zahlreiche Einsendungen.
Dass sogar alltägliche Gegenstände den unverkennbaren Charakter des Meisterwerks wiedergeben können, zeigt beispielsweise der Instagram-Nutzer und Designer Emil Schwärzler (@e.schwaerzler). Sein „Mädchen mit dem Perlenohrring“ besteht einzig aus zwei scheinbar schwebenden Tellern und einer Holzplatte. Sein Kommentar dazu: „When the dishes turn accidentally into art…“ („Wenn der Abwasch versehentlich zur Kunst wird…“)
Übrigens: Am 1. April wird Vermeers „Mädchen mit dem Perlenohrring“ wieder an seinen ursprünglichen Platz im Mauritshuis in Den Haag zurückkehren.