Eine Ausstellung im Bozar in Brüssel zeigt Werke von Hilma af Klint und weiterer Protagonisten der schwedischen Mystik
ShareFür lange Zeit war der Name Hilma af Klint nur Eingeweihten bekannt. Das war ganz im Sinne der schwedischen Künstlerin. Verbat sie doch zu Lebzeiten, dass ihre Werke öffentlich ausgestellt würden. Und verfügte zudem testamentarisch, dass sie auch 20 Jahre lang nach ihrem Tod noch unter Verschluss bleiben sollten. Die Welt „sei noch nicht nicht reif dafür.“ So wurde die Sprengkraft ihrer Kunst erst relativ spät entdeckt, in den 1980er-Jahren, und der große postume Ruhm begann erst vor gut zehn Jahren und damit mehr als ein halbes Jahrhundert nach ihrem Tod im Jahr 1944. Heute ist sie als eine der großen Pionierinnen der abstrakten Kunst erkannt, die noch vor Heroen der modernen Kunstgeschichte wie Mondrian oder Kandinsky die Gegenständlichkeit weit hinter sich ließ. Das Motiv des Schwans spielt in ihrem Werk eine wiederkehrende Rolle, eine ganze Serie variiert das im Spiegel verdoppelte Tier in figürlichen wie abstrakten Imaginationen. „Nr. 12“ entstand im Jahr 1915 und ist nun gemeinsam mit anderen spirituell aufgeladenen Werken in einer Schau im Brüsseler Bozar zu sehen, die der ganz eigenen mystischen Tradition schwedischer Künstlerinnen und Künstler und ihrer Wirkung auf die Gegenwart nachgeht.
Übrigens: „Swedish Ecstasy“ läuft bis 21. Mai im Bozar in Brüssel