Vermeers Vorgänger in Den Haag, Niki de Saint Phalle in Frankfurt und David Hockneys immersive Welten – das sind unsere Museumstipps zum Wochenende
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24.02.2023
Schirn Kunsthalle, Frankfurt, bis 21. Mai
Radikal und humorvoll: Die Frankfurter Schirn Kunsthalle präsentiert in einer umfassenden Ausstellung rund hundert Arbeiten der Künstlerin Niki de Saint Phalle aus fünf Jahrzehnten künstlerischen Schaffens. „Ihr künstlerischer Schaffensdrang speiste sich aus der Wut gegen eine von patriarchalen Strukturen durchdrungene Gesellschaft, der sie mit ihrem offenherzigen, provokanten Schaffen den Kampf ansagte“, sagt Kuratorin Katharina Dohm über die amerikanisch-französische Künstlerin. „Dabei durchziehen fröhliche wie makabre Darstellungen und ein feines Gespür für die Ambiguität von Gut und Böse ihr gesamtes Œuvre.“ Mehr Infos
Museum August Kestner, Hannover, bis 26. März
Er prägte mit seinen Prachtbauten und Konzertsälen das klassische Hannover: der Architekt und bedeutende deutsche Vertreter des Klassizismus Georg Ludwig Friedrich Laves. Ab 1815 wirke er als Hofbaumeister in der heute niedersächsischen Hauptstadt. Dass er sich auch mit Parkettmustern, Wandgliederungen, Deckenbemalungen sowie detaillierten Entwürfen für Stoffdraperien und Möbelstücke befasste, zeigt jetzt eine Ausstellung in Hannover. Das Museum August Kester widmet dem jungen Baumeister bis Ende März die Schau „G. L. F. Laves – ein Hofarchitekt entwirft Möbel“. Mehr Infos
Mauritshuis, Den Haag, bis 29. Mai
Was faszinierte Jacobus Vrel bloß an Fenstern, dass er sie so gerne malte? Manchmal lehnen sich Frauen heraus und begaffen das Treiben auf der Straße. In anderen Fällen blicken Kinder mit ernster Miene von draußen in die Stube hinein. Die beständige Durchdringung von Innen- und Außenwelt summiert sich zu einem malerischen Gesamtwerk, das zu den kleinsten aber zweifellos originellsten des niederländischen Goldenen Zeitalters zählt. Als Vorgänger von Vermer, mit dem er auch verwechselt wurde, wird Vrel bis zum 29. Mai im Mauritshuis gezeigt. Mehr Infos
Fondation Beyeler, Riehen/Basel, bis 1. Mai
„Der Maler und sein Modell“ heißt das 1963 geschaffene Gemälde Pablo Picassos. Es ist eines von zehn Gemälden, die anlässlich des fünfzigsten Todestages Picassos die Räumlichkeiten der Fondation Beyeler in Basel schmücken. Die Ausstellung befasst sich mit Picassos Spätwerk, die Darstellungen von Künstler und Modell wiedergeben – eines der zentralen Themen, die den Künstler, der die Kunst des 20. Jahrhunderts prägte wie kaum ein anderer, im fortgeschrittenen Alter beschäftigten. Die Schau „Picasso: Künstler und Modell – Letzte Bilder“ läuft bis zum 1. Mai. Mehr Infos
Lightroom, London, bis 4. Juni
Ein Filmschnipsel von der Vernissage sagte alles: Am extrem breite Grinsen unter der runden Brille konnte man ablesen, das David Hockney echt glücklich über seine Kooperation mit dem Videowanderlebnisraum Lightroom in London ist. Der 85-jährige Engländer erschafft seine Malereien schon seit längerem auf dem iPad, er hat also eine technische Affinität zum bewegten digitalen Bild. Nun leuchten bis zum 4. Juni seine farbigen Landschaften von riesigen Screens in einer immersiven Schau, die man vielleicht weniger als Kunstausstellung und eher als didaktische Einführung in Hockneys Arbeitsweise und Weltsicht begreifen sollte. Mehr Infos