Die Krefelder Kunstmuseen haben verschiedene Gebäude: Der Stammsitz sieht wuchtig und wilhelminisch aus. Die beiden anderen Häuser sind Ikonen der Bauhaus-Architektur. Der Kritiker-Verband AICA lobt den Ansatz der Vielfalt
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27.03.2023
Deutsche Kunstkritiker haben die Kunstmuseen Krefeld als „Museum des Jahres“ ausgezeichnet. Die Häuser setzten sich für die enge Verbindung von Kunst, Design und Architektur ein, teilte die deutsche Sektion des internationalen Kunstkritiker-Verbandes AICA am Montag mit. „Damit ist das Museum mit seinen drei Standorten in der ehemaligen Textilstadt ein bedeutender Pionier in der aktuell wieder diskutierten spartenübergreifenden Mehrstimmigkeit künstlerischer Disziplinen“, erklärte der Verband.
Zu den Krefelder Museen gehören das 1897 eröffnete Kaiser Wilhelm Museum im Zentrum der Stadt sowie die von Mies van der Rohe errichteten Bauhaus-Villen Haus Lange und Haus Esters. In der Gründungsphase des Bürgermuseums sei es darum gegangen, stilbildend einen „guten Geschmack“ zu kultivieren, so der Verband. In den Häusern lebe der Gedanke weiter, über Kunst und Design die Vielfalt der künstlerischen Erfahrungen im Alltag zu verdeutlichen. Seit 2016 leitet Katia Baudin die Museen.
Als „Ausstellung des Jahres 2022“ benannte der Kritiker-Verband Deutschland eine Inszenierung während der documenta fifteen in Kassel. Die Gruppe Atis Rezistans aus Haiti hatte dafür die ehemalige Kirche St. Kunigundis genutzt. Als „Besondere Ausstellung 2022“ gewürdigt wurde die Berliner Schau „Another World“ von Christopher Kulendran Thomas. Die Schau im KW Institute for Contemporary Art behandelte vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs auf Sri Lanka die Geschichte des von Tamilen erstrebten eigenen Staates.
Der Verband vergibt alljährlich die undotierten Auszeichnungen an Museen und besonders gelungene Kunstausstellungen. In der deutschen Sektion sind den Angaben zufolge rund 220 Autoren, Kritiker, Journalisten und Publizisten zusammengeschlossen. (dpa)