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Hommage an eine Musiklegende

Sie erarbeitete sich eine Weltkarriere als „Queen of Rock’n’Roll“, als andere Stars schon zum alten Eisen gehörten. Mit ihrer unvergleichlichen Stimme, überragenden Persönlichkeit und energiegeladenen Shows begeisterte Tina Turner über Jahrzehnte. Nun ist sie mit 83 Jahren verstorben

Von dpa/Weltkunst News
25.05.2023

Löwenmähne und Netzstrümpfe, High Heels und der wohl kürzeste Lederrock der Musikgeschichte: Wenn Tina Turner in diesem Outfit und mit einzigartiger Stimme „The Best“ oder „Private Dancer“ anstimmte, lagen ihr die Fans zu Füßen – auch viele Frauen, weil Turner aus den Trümmern einer gewaltreichen Ehe als starke Frau hervorgegangen war. Ihre Abschiedswelttournee im Alter von 70 Jahren sahen 2008 und 2009 mehr als eine Million Besucher. Danach zog sie sich ins Privatleben zurück. Jetzt ist die Rocklegende im Alter von 83 Jahren in der Schweiz gestorben.

Tina Turner, mit bürgerlichem Namen Anna Mae Bullock, wuchs im Südstaatennest Nutbush in Tennessee in einer Baumwollpflücker-Familie auf. Als Kind sang sie im Gospelchor, ehe der acht Jahre ältere Gitarrist Ike Turner sie entdeckte. Er formte die Band „Ike and Tina Turner Revue“. Mit ihrer ersten Single „Fool in Love“ stürmten sie 1960 die Hitparaden. 1962 heirateten sie. Es folgten Hits wie „River Deep – Mountain High“ und „Nutbush City Limits“. 1969 schafften sie als Akt im Vorprogramm der Rolling Stones den Durchbruch.

Wie sich herausstellte, war Ike ein brutaler Ehemann. Turner kam aber nicht los von ihm und schaffte es erst 1976, aus einem Hotel zu fliehen. Später kam die Scheidung. Tina Turner startete mit fast 40, nur mit ein paar Cents in der Tasche und als alleinerziehende Mutter zweier Söhne, erneut durch. Sie sang und tanzte zuerst in Clubs und Hotels. Sie habe geputzt, wo sie unterkam, sagte sie: „Lieber jemand anderes Putzfrau als Ike Turners Ehefrau!“ Und dann kam 1984. Mit 45 schaffte sie den Durchbruch mit ihrem Album „Private Dancer“. Der Hit „What’s Love Got To Do With It?“ klang wie ein selbstironischer, aber auch bitterer Rückblick auf die Ehe mit Ike. Fortan füllte die Sängerin die größten Säle und Stadien der Welt. 

Übrigens: Das Victoria & Albert Museum in London zeigt vom 24. Juni an die Ausstellung „Diva“, die die Wirkungsmacht und Kreativität ikonischer Interpretinnen und Interpreten feiert. Präsentiert werden unter anderem spektakuläre Kostüme von Cher, Elton John und Marilyn Monroe. Auch Tina Turner ist vertreten – in einem roten Glitzerkleid des amerikanischen Modedesigners Bob Mackie, das sie 1980 für einen Bühnenautritt trug.

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