Studierende aus der Klasse von Marina Abramović bringen im Museum Folkwang in Essen neun Tage lang Performances zur Aufführung
Share„Ich habe schon in vielen Ländern unterrichtet, aber ich hatte noch nie eine Klasse wie diese. Deshalb hat mich das so begeistert“, erzählte Marina Abramović im Weltkunst-Interview Anfang des Jahres über ihre Studierenden an der Folkwang-Universität der Künste. Seit Winter vergangenen Jahres ist die 76-Jährige dort die erste Pina-Bausch-Professorin, ihr Lehrstuhl ist nach der legendären Choreografin benannt, die mit ihrem Tanztheater Wuppertal den zeitgenössischen Tanz wesentlich mit geprägt hat. Internationale Studierende aller Disziplinen arbeiten seit dem Wintersemester mit Abramović zusammen.
Von Beginn gab es das Ziel, die gemeinsame Arbeit zu Semesterende öffentlich zur Aufführung zu bringen. Im Rahmen der multidisziplinären Klasse haben sie verschiedene Langzeit-Performances entwickelt – nach dem Vorbild ihrer Professorin, deren Kunstaktionen wie „The Artist is Present“ teilweise über Wochen gingen und der Künstlerin physisch und psychisch alles abverlangten. Präsentiert werden die Ergebnisse der 24 beteiligten jungen Performerinnen und Performer – darunter Sänger:innen, Tänzer:innen, Fotograf:innen, Schauspieler:innen, Regisseur:innen und Komponist:innen im Alter zwischen 17 und 39 Jahren – nun im Museum Folkwang. An neun aufeinanderfolgenden Tagen und jeweils sechs Stunden lang zeigen die Studierenden eindrucksvoll die Ausdauer und Fokussierung, mit denen Marina Abramović berühmt geworden ist.
Übrigens: „54 Hours Performances“ ist vom 30. Juni bis 9. Juli täglich von 12 bis 18 Uhr im Museum Folkwang in Essen zu sehen.