Das Schweizer Museum Fondation Beyeler bringt den gesamten Modena-Zyklus von Basquiat erstmals zusammen
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09.06.2023
Das Haus in Riehen bei Basel hat acht Schlüsselwerke des New Yorker Künstlers zusammengetragen, die nach eigenen Angaben noch nie gemeinsam gezeigt worden sind. Basquiat (1960-1988) hatte den Modena-Zyklus 1982 in Italien für eine geplante Ausstellung gemalt, die jedoch nie realisiert wurde. Die Werkgruppe besteht aus acht mehr als zwei mal vier Meter großen Gemälden, die viele Elemente von Basquiats späteren Werken enthalten. Das Museum brachte sie nach eigenen Angaben aus Privatsammlungen in der Schweiz, den USA und Asien zusammen.
Beyeler würdigt Basquiats „energiegeladene Malerei“. Seine Werke vermischten Motive aus Popkultur und Kulturgeschichte, Bereichen wie Musik und Sport sowie politische und wirtschaftliche Themen – zum Beispiel die Konsumgesellschaft, soziale Ungerechtigkeit und Rassismus. Die Modena-Bilder zeigen anders als die früheren Werke, die oft Großstadtstraßen abbildeten, monumentale Figuren, Engel und Teufel, in flehender oder triumphierender Pose – je nach Interpretation. Basquiat-Markenzeichen sind darauf ebenfalls zu sehen: Heiligenschein und Dornenkrone, Kritzeleien, kryptische Wörter und Zahlen.
Basquiat war einer der ersten schwarzen Künstler, die im Kunstgeschäft erfolgreich waren. Er hatte sich erst als Poet und Musiker ausprobiert, dann auf die Malerei umgeschwenkt. Er war nach Angaben des Museums mit 21 Jahren der jüngste Künstler, der je zur Documenta nach Kassel eingeladen wurde. Er wuchs überwiegend in New York auf. Seine Eltern hatten Wurzeln in Haiti und Puerto Rico. Basquiat wehrte sich gegen die Bezeichnung als Graffiti-Künstler. Das empfand er als abwertend. Er starb 1988 an einer Überdosis Rauschgift. (dpa)