Eine Ausstellung in Los Angeles beleuchtet Sam Francis’ Verbundenheit mit der japanischen Kultur. Dieses Wochenende wäre der amerikanische Maler 100 Jahre alt geworden
ShareIm Jahr 1957 reiste Sam Francis (1923–1994) zum ersten Mal nach Japan. Dort befasste sich der amerikanische Künstler mit dem Konzept ma (間), das den symbolisch aufgeladenen Raum zwischen Objekt und Ideen beschreibt. Die Affinität zur japanischen Kunst und Kultur bestimmte seitdem sein Œuvre. Mit abstraktem Gestus bespritzte er die Leinwand mit vielen bunten Farben – und doch blieb dabei oft der leere weiße Raum in der Mitte die Hauptsache. Sam Francis bewegt sich hier zwischen Tradition und Abstraktion – und gleichzeitig zwischen westlichen und asiatischen Konventionen. Zum ersten Mal untersucht eine Ausstellung das Werk des Künstlers in Bezug auf ma und den ausdrucksstarken Umgang mit negativem Raum. Immer wieder wird die Seelenverwandtschaft von ostasiatischen Kultur und den Werken von Sam Francis deutlich, etwa mit dem Druck „Chinese Planet“ von 1963. Ergänzt wird die Schau sowohl durch historische als auch zeitgenössische Arbeiten aus Japan.
Übrigens: Das Los Angeles Country Museum of Art zeigt noch bis zum 16. Juli die Ausstellung „Sam Francis and Japan: Emptiness Overflowing“. Am 25. Juni wäre Sam Francis 100 Jahre alt geworden.