Albertinum Dresden

Rückkehr der Tänzerin

Nach einer umfassenden Restaurierung ist Edgar Degas „Kleine vierzehnjährige Tänzerin“ nun wieder im Dresdener Albertinum zu sehen

Von Clara Zimmermann
08.08.2023

Die Skulptur der jungen Tänzerin ist eines der bekanntesten plastischen Werke von Edgar Degas (1834-1917). Der französische Maler stellte das Kunstwerk im Jahr 1881 während der sechsten Pariser „Ausstellung der Impressionisten“ aus. Er hatte die Arbeit mit realen Attributen wie dem Tutu, einem echtem Haarzopf und Ballettschuhen versehen, was das Publikum zutiefst schockierte. Degas sollte zu seinen Lebzeiten nie wieder eine Skulptur ausstellen. Heute gibt es weltweit 30 Figuren der „Kleinen vierzehnjährige Tänzerin“, die posthum gegossen wurden. Eine davon wurde 1926 von der Galerie Flechtheim für die Dresdner Kunstsammlungen erworben. Nach Jahrzehnten in der Dauerausstellung des Albertinums war es an der Zeit für eine umfassende Restaurierung, denn die Oberfläche der Tänzerin war matt geworden und wies einige Korrosionsspuren auf. 

Im Zuge der Reparatur wurde ein 3D-Modell erstellt und die Metallzusammensetzung erfasst. So konnte die Oberfläche der kleinen Plastik behutsam gereinigt und Korrosionsspuren reduziert werden. Die Neuanfertigung des Ballettrocks erwies sich als besonders schwierig, denn das tatsächliche Aussehen des originalen Tutus ist nicht überliefert. Es gab also keine „richtige“ Vorgabe für Textilrestauratorin Karen Klingbiel. Mit Blick auf Degas zeichnerische Darstellungen von Balletttänzerinnen entschied man sich, das neue Tutu etwas länger zu gestalten und seine Farbe der Patina des Körpers anzupassen.

Übrigens: Ab heute ist die „Kleine vierzehnjährige Tänzerin“ wieder im Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zu sehen.

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