Bild des Tages

Schwangere Körper

Mit „Posthuman Wombs“ erschafft Anan Fries eine Welt, in der alle Körper schwanger werden können. Die Arbeit ist Teil der Ausstellung „Unleashed Utopias“, die zur Berliner Art Week fünf Nominierte des VR Kunstpreises vereint

Von Lisa-Marie Berndt
14.09.2023

Eine immersive, lila eingefärbte Landschaft imaginiert der/die Künstler/in Anan Fries in der VR-Arbeit „Posthuman Wombs“. In ihr leben sogenannte „Posthumans“: 3D-Versionen von Personen, deren Biografien in der realen Welt auf künstlerische oder aktivistische Weise mit dem Thema Schwangerschaft verwoben sind – und die von dem/der Künstler/in digital geschwängert wurden. In der lila Welt tragen alle runde Bäuche vor sich her, egal ob Mann oder Frau. Es ist eine Zukunft, in der alle Körper durch einen technologischen Hack schwanger werden können – und in der Geschlechterrollen und soziale Strukturen aufgebrochen werden. In der Körper nicht auf binäre Geschlechterrollen beschränkt, sondern in ihrer Diversität vereint sind.

Anan Fries ist eine/r von fünf Nominierten des VR Kunstpreises, die zur Berliner Art Week die große Halle des Hauses am Lützowplatz bespielen. „Unleashed Utopias: Künstlerische Spekulationen über Gegenwart und Zukunft im Metaverse“ heißt die dortige Ausstellung. Neben Anan Fries präsentieren auch Marlene Bart, Mohsen Hazrati, Rebecca Merlic und Lauren Moffatt ihre individuellen Ideen von „virtuellen Utopien“, dem Thema des diesjährigen VR-Kunstpreises. Es ist das zweite Mal, dass der Preis der Deutschen Kreditbank in Kooperation mit der Contemporary Arts Alliance Berlin verliehen wird – und der erste Preis für Virtual Reality im Bereich der bildenden Kunst.

Übrigens: Ergänzt wird die Ausstellung durch das Digital Art Lab, das vom 13. bis 17. September Talks, Panels, Workshops und Performances zu Themen der digitalen Kunst und virtuellen Realität anbietet.

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