Das Frankfurter Städel Museum widmet der Grafikerin, Malerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz (1867-1945) im kommenden Frühjahr eine umfassende Ausstellung
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20.09.2023
Dabei werde die Künstlerin in ihrer Vielfalt, ihrer Sprengkraft und ihrer Modernität vorgestellt, teilte das Museum am Mittwoch mit. Die Schau läuft vom 20. März bis 9. Juni 2024.
„Kollwitz zählt zu den erfolgreichsten deutschen Künstlerinnen überhaupt. Sie ist gleichzeitig keine einfache, manchmal sogar eine unbequeme Künstlerin“, erklärte Museumsdirektor Philipp Demandt. Die Ausstellung würde ihr Schaffen unter teils bekannten, teils weniger bekannten, formalen wie inhaltlichen Blickwinkeln neu beleuchten.
„Ihre Grafiken und Zeichnungen äußern sich zu einer ganzen Reihe von gesellschaftlich wie politisch relevanten Themen und so wurden Kollwitz und ihr Werk in Deutschland vielfach instrumentalisiert“, sagte Demandt. Für das Museum sei dies ein wesentlicher Grund, eine unvoreingenommene Begegnung mit ihr zu ermöglichen.
Gezeigt werden laut den Angaben mehr als 110 Arbeiten auf Papier, Plastiken und frühe Gemälde – sowohl aus dem eigenen Bestand, aber auch Leihgaben führender Museen wie dem Kölner Käthe Kollwitz Museum, der Neuen Nationalgalerie in Berlin sowie der Staatsgalerie Stuttgart. Im Mittelpunkt der mehrere Kapitel umfassenden Ausstellung stehe „Kollwitz‘ Entscheidung für das Medium Grafik und für ungewohnte, ebenso existenzielle wie aktuelle Themen“.
Kollwitz gilt als bedeutende Künstlerin der Klassischen Moderne. Sie wurde 1867 als Handwerkertochter in Königsberg geboren. Zahlreiche ihrer Arbeiten stehen als Anklagen gegen soziale Missstände ihrer Zeit und Mahnungen gegen Krieg und Gewalt. Sie verstand sich zunächst als Künstlerin, wollte aber mit ihren Grafiken auch eine breite Wirkung erzielen. Kollwitz starb am 22. April 1945, nur wenige Tage vor dem Ende des Kriegs und Naziregimes, im sächsischen Moritzburg. (dpa)