Ein Kameltreiber, ein Fischer, eine Bäuerin mit Kindern auf dem Weg zum Brunnen: Die Fondation Beyeler bei Basel widmet dem georgischen Autodidakten Niko Pirosmani eine große Schau
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15.09.2023
Sein Malstil: kräftige Farben, schwungvoller Pinselstrich. Pirosmani (1862-1918) gilt als Vorreiter der modernen Kunst und wird unter anderem von Größen wie Georg Baselitz verehrt. Das Schweizer Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst, die Fondation Beyeler, zeigt ab 17. September die bisher bedeutendste internationale Pirosmani-Ausstellung, wie das Haus in Riehen bei Basel berichtete. Zu sehen sind 50 Werke des Malers, der auch als „Rousseau des Ostens“ bezeichnet wird – in Anlehnung an den französischen Maler der Naiven Kunst.
Viel ist über den Künstler nicht bekannt. Pirosmani stammte aus einer Bauernfamilie, verlor seine Eltern früh und wuchs dann bei einer wohlhabenden Familie in der Hauptstadt Tbilissi (Tiflis) auf, wo er zur Schule gehen konnte. Das Malen hat er sich selbst beigebracht. Er war Schriftsetzer, arbeitete bei der Eisenbahn, betrieb einen Milchladen und malte nebenbei Schilder und Porträts. Irgendwann wurden andere Künstler auf ihn aufmerksam und förderten ihn. Doch blieb der Maler dem Kunstbetrieb lieber fern. „Er lebte als vagabundischer Bohémien in den Tavernen von Tiflis“, schreibt die Fondation Beyeler.
Das Museum zeigt Porträts und Tierbilder sowie Alltagsszenen und Landschaften. „Dank einer großen Empfindsamkeit gelangen Pirosmani ikonische Bilder von eigentümlicher Ausdruckskraft“, schreibt das Museum. „Fast allen Pirosmani-Kunstwerken ist eine harmonische Ruhe gemein, die die spirituelle Dimension unterstreicht.“