Caspar David Friedrich, bedeutendster Künstler der deutschen Romantik, wird 2024 auch in Dresden gefeiert. Eine große Schau bringt Bewahrtes und Leihgaben zusammen, darunter auch Berühmtheiten – und zwar dort, wo vieles davon entstand
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02.01.2024
„Hühnengrab im Schnee“, „Friedhof“, Tetschener Altar – Sachsens Staatliche Kunstsammlungen (SKD) bewahren eine ganze Reihe berühmter Werke des bedeutendsten Künstlers der deutschen Romantik. Ob Öl auf Leinwand oder Feder, Pinsel, Bleistift auf Papier, ihr Schöpfer ist Caspar David Friedrich (1774-1840). Der wird zum 250. Geburtstag auch in Dresden gefeiert, mit einer großen Ausstellung von Malerei und Grafik. Zeitlich ist es die letzte einer Trilogie mit Hamburg und Berlin, wie SKD-Chefin Marion Ackermann in der Jahresvorschau sagte. Hinter dem Titel „Wo alles begann …“ aber stehe die These, dass Friedrich „erst in Dresden zum Romantiker wurde“.
Über vier Jahrzehnte war die Residenzstadt Lebensmittelpunkt des Zeichners und Malers, dort entstanden dessen Hauptwerke, studierte er die Bilder der Altmeister in der Gemäldegalerie, mischte er sich in zeitgenössische Kunstdebatten ein. In seinem Schaffen stellte er laut SKD den akademischen Traditionen eigene Inspirationsquellen gegenüber, die er in der Natur fand, auch auf Wanderungen in der Umgebung. „Die schönsten Bilder Rügens und des Nordens, die hat er in Dresden gemalt“ und „die Sehnsucht erfunden“, schrieb Illies. Jedes seiner Werke werde vom „einzigartigen Zauber der Stille“ durchströmt.
Dresdner Bestand und prominente Leihgaben zum Jubiläum
Davon können sich ab Mitte August nicht nur Fans des Künstlers überzeugen. Im Albertinum werden Hauptwerke von Friedrich gezeigt. „Und auch große Meisterwerke der Landschaftsmalerei, die ihn angezogen hatten, nach Dresden zu kommen, und die ihn sehr beeinflusst haben, wie von Jakob van Ruisdael und Claude Lorrain“, sagte Kurator Holger Birkholz. Und die Gemälde „Das Kreuz im Gebirge“ (Tetschener Altar), „Das große Gehege“ und „Friedhof“, die aus konservatorischen Gründen nicht mehr reisen könnten, seien 2024 „nur in Dresden“ ausgestellt. Als Friedrich den Tetschener Altar 1808 erstmals zeigte, löste das eine Monate andauernde Debatte aus, ob das schlichte und emotionale Landschaftsbild als Altarbild verstanden werden durfte, berichtete Birkholz. „Das war der erste Kunststreit der Moderne.“(dpa)