Jahresvorschau

Die besten Ausstellungen 2024: Teil 3

Im Jahr 2024 locken die Museen wieder mit zahlreichen großartigen Ausstellungen. Wir zeigen, was Sie nicht verpassen sollten. Teil 3: Juli bis September

Von Tim Ackermann
08.01.2024
/ Erschienen in Weltkunst Nr. 222

Juli & August

Städel/Frauen: Künstlerinnen zwischen Frankfurt und Paris

Städel Museum, Frankfurt am Main, 10. Juli bis 27. Oktober 

In den Dekaden um das Jahr 1900 bestand ein Netzwerk von vornehmlich Malerinnen in Frankfurt und Paris, die sich begegneten, sich unterstützten und sich zum Teil auch liebten. Das Städel Museum, das bereits 2022 Ottilie W. Roederstein, die Protagonistin der Gemeinschaft, vorstellte, erinnert nun an Künstlerinnen wie Eugenie Bandell oder Annie Hopf, die heute fast vergessen sind, in ihrer Zeit jedoch wundervolle Bilder schufen. 

Eugenie Bandells Gemälde „Sonne am Mittag (Wilhelmsbad)“ von 1913 stimmt im Frankfurter Städel Museum auf sommerliche Urlaubsfreuden ein.
Eugenie Bandells Gemälde „Sonne am Mittag (Wilhelmsbad)“ von 1913 stimmt im Frankfurter Städel Museum auf sommerliche Urlaubsfreuden ein. © Städel Museum, Frankfurt am Main

Frans Hals

Gemäldegalerie Berlin, 12. Juli bis 3. November

Feierlaune und Freude strömt aus den Bildern von Frans Hals. Also darf man dem holländischen Barockmaler mindestens ein sonniges Gemüt unterstellen. In den Kneipen von Haarlem fand er Motive wie „Singender Knabe mit Flöte“ (um 1627). Der Maler brachte damit das Lachen in die Kunst des Goldenen Zeitalters, und die Bilder der grandiosen Frans-Hals-Retrospektive, die gerade in London hängen, werden 2024 auch dem Berliner Publikum ein Lächeln entlocken.

Gemälde „Singender Knabe mit Flöte“ von Frans Hals.
Mit seinem Gemälde „Singender Knabe mit Flöte“ (um 1627) brachte Frans Hals Lachen in die Kunst des Goldenen Zeitalters. © Christoph Schmidt/Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie, Berlin

September

Brasil, Brasil! Aufbruch in die Moderne

Zentrum Paul Klee, Bern, 7. September 2024 bis 19. Januar 2025

Anthropophagie, also Kannibalismus, war der Traum, der in den Zwanzigerjahren die moderne Kunst Brasiliens befreien sollte: Visionäre wie die Malerin Tarsila do Amaral oder der Dichter Oswald de Andrade verleibten sich sowohl einheimische als auch europäische Kultureinflüsse ein und schufen aus dieser Nahrung einen pluralistischen neuen Stil, der bis heute nichts von seiner Kraft verloren hat. 

Van Gogh: Poets and Lovers

The National Gallery, London, 14. September 2024 bis 19. Januar 2025

Der visionäre Vincent war nicht nur vom gleißenden Licht der Provence inspiriert, sondern auch von Dichtern und Schriftstellern – so zumindest lautet die These dieser hochkarätigen Ausstellung, die sich die Londoner National Gallery selbst zum 200. Geburtstag schenkt: Van Goghs „Gelbes Haus“ oder seine „Sternennacht über der Rhone“ hängen dann als kapitale Leihgaben neben den „Sonnenblumen“ aus der hauseigenen Sammlung. 

Vincent van Gogh National Gallery London
Vincent van Gogh, „Sunflowers“, 1888. © The National Gallery, London

Matisse – Eine Einladung zur Reise

Fondation Beyeler, Riehen/Basel, 22. September 2024 bis 26. Januar 2025

Matisse ist Farbe. Diese Erkenntnis gilt wohl für ewig. 80 Hauptwerke des Fauvisten versammelt die Fondation Beyeler. Sie werden – wie der Scherenschnitt „Blauer Frauenakt, der Frosch“ (1952) – das Publikum mit einem Multicolor-Spektakel bezaubern. Ein Gedicht von Charles Baudelaire, das mit Matisse’ Bildern einige Leitmotive teilt, gab der Megaschau ihren Titel. 

Scherenschnitt „Blauer Frauenakt, der Frosch“ von Henri Matisse aus dem Jahr 1952.
Scherenschnitt „Blauer Frauenakt, der Frosch“ von Henri Matisse aus dem Jahr 1952. © Robert Bayer/Succession H. Matisse/VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Hier geht es zu Teil 1, Teil 2 und Teil 4 unserer Ausstellungsvorschau.

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