Die internationale Kunstwelt trifft sich wieder in Venedig. Am Rande der Schau ist auch ostdeutsche Fotografie zu sehen. Sie soll Neugier auf das Kulturhauptstadtjahr 2025 in Chemnitz wecken
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22.04.2024
Eine kleine Schau zu ostdeutscher Fotografie schlägt in den kommenden Wochen eine Brücke von der Kunstbiennale in Venedig zum Kulturhauptstadtjahr 2025 in Chemnitz. Unter dem Titel „Anleitung zum Sehen“ werden Arbeiten der Fotografen Margret Hoppe, Oskar Schmidt und Edgar Leciejewski gezeigt, allesamt einst Meisterschüler von Timm Rautert an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Zu sehen sind etwa Fotografien aus Leciejewskis Serie „Aves“ – Porträtaufnahmen, die Vögel sehr nah und voller Anmut zeigen. Derweil widmet sich Hoppe in ihrer Serie „Die verschwundenen Bilder“ Wänden, an denen einst Auftragskunst der DDR prangte.
Die Schau ist im Pavillon „Desire Lines“ abseits des offiziellen Biennale-Programms zu sehen, den sich das Chemnitzer Kunstfestival Begehungen mit zwei Partnern aus England und Italien teilt. Einerseits solle dabei die Spitzenklasse ostdeutscher Fotografie gewürdigt werden, die international gesehen meist im Schatten der Düsseldorfer Kunstakademie stehe, erklärte Kuratorin Kristin Dittrich im Vorfeld. Zum anderen knüpfe die Schau an das Motto von Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas 2025 an. Mit „C the Unseen“ soll dann bisher Ungesehenes in den Fokus rücken. Die Ausstellung sollte am Samstagabend eröffnet werden und ist bis Ende Juni zu sehen. Sie sei ein internationales Schaufenster auf die Kulturhauptstadt, sagte Kulturmanager Frank Weinhold der Deutschen Presse-Agentur.
Die Kunstbiennale in Venedig (Biennale Arte) gilt neben der documenta in Kassel als wichtigste Präsentation zeitgenössischer Kunst. Am Sonnabend ist sie in ihre 60. Ausgabe gestartet. Unter dem Titel „Stranieri Ovunque – Foreigners Everywhere“ (Fremde überall) befasst sie sich vornehmlich mit Migration, Exil und Erfahrungen der Fremdheit. (dpa)