Jackson Pollock ist vor allem für seine Action-Painting-Bilder bekannt. Paris zeigt nun sein weniger bekanntes Frühwerk – und den Einfluss von Pablo Picasso
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15.10.2024
Jackson Pollock hatte Pablo Picasso nie persönlich getroffen. Dennoch war der Einfluss auf seine Kunst, vor allem auf die ersten Schaffensjahre des amerikanischen Malers bedeutend. Mit rund 100 Werken illustriert das Pariser Picasso-Museum bis zum 19. Januar, wie sehr der spanische Meister des Kubismus ihn inspiriert hat.
Die Schau ist eine der wenigen, die in diesem Umfang die Anfänge des bedeutenden Vertreters des abstrakten Expressionismus beleuchtet. Sie deckt die Jahre 1934 bis 1947 ab, die unter anderem von der Kunst der amerikanischen Ureinwohner und der europäischen Avantgarde geprägt war, innerhalb derer Picasso (1881–1973) eine wichtige Rolle spielte.
Jackson Pollock (1912–1956) lernte das Werk Picassos über seinen älteren Bruder Charles Pollock kennen, der ebenfalls Maler war. Er habe ihm Zeitschriften mit Reproduktionen von Picassos Werken geschickt, wie die Kuratorin Joanne Snrech erklärte. Fasziniert hat ihn vor allem „Guernica“.
Das Hauptwerk Picassos entdeckte er 1939 in einer Picasso-Schau im Museum of Modern Art (MoMa) in New York. Der Einfluss ist frappierend. Motive der Maske und des Stiers tauchen in seinen Zeichnungen und Gemälden auf. Auch formal ist die Nähe zu Picasso zu erkennen.
Ab 1946 entwickelte Pollock dann die Action-Painting-Technik, bei der die Farbe mit Pinsel oder direkt aus Farbbehältern auf die Leinwand grob gemalt, geschüttet oder getropft wird. Sie brachten ihm den Spitznamen „Jack the Dripper“ ein und machten ihn weltweit bekannt. (dpa)