Ihre Fäden hat die in Berlin lebende Performance-Künstlerin schon in vielen Museen gezogen. In Paris sind nun die monumentalen Wollinstallationen der Japanerin Chiharu Shiota zu sehen
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16.12.2024
Wie eine Spinne spannt sie in ihren Werken die Fäden über Ecken, Winkel und Objekte. Damit ist Chiharu Shiota international zu einer der gefragtesten Künstlerinnen der Gegenwart geworden. In Paris bespielt sie nun mit Tausenden von Wollfäden einen Teil des frisch renovierten Grand Palais. Eine Schau, die unter dem passenden Titel „Die Seele zittert“ ihre spektakuläre Installation zeigt.
Die Ausstellung ist ihre erste Retrospektive in Frankreich, die einen Blick auf die letzten 20 Jahre ihres Schaffens wirft. Auf rund 1.200 Quadratmetern präsentiert die in Berlin lebende Japanerin ihre monumentalsten Arbeiten. Darin hinterfragt die 52-Jährige Gefühle, Wahrnehmungen und Eindrücke, die aus unserem verborgenen und unbewussten Gedächtnis stammen.
In Paris nehmen ihre Arbeiten mit der Größe der Räume an Faszination zu. „Eine ungewisse Reise“ – ein ineinander verschlungenes rotes Wollfadenlabyrinth – steht zum Beispiel als Metapher für die Ungewissheiten unseres Lebens. Bei ihrem Werk „In Stille“ hat sie Stühle und ein Klavier in 280 Kilometer lange schwarze Wolle eingesponnen. Das Thema Erinnerungen, Bewegung und Migration bringt sie in „Akkumulation: Auf der Suche nach dem Ziel“ zum Ausdruck. In dieser Arbeit sind an roten Fäden aufgehängte Koffer zu sehen. (dpa)
Übrigens: Die aktuelle Schau in Paris läuft noch bis zum 19. März 2025.