Kunsthandel

Tefaf is coming

Wenn Kunst- und Antiquitätenhändler von überallher nach Maastricht strömen, um ihre besten Gemälde, Skulpturen und Möbel einem Publikum mit Kennerschaft zu präsentieren, ist das die Zeit der Tefaf. Wir zeigen Highlights – vom Antependium bis zum Zylinderbüro

Von Jan Bykowski
08.03.2017

Action!

Bewegung war immer ein Thema der Kunst. Erzengel Michael, der Drachentöter, schwingt sein Schwert beim Kunsthandel Senger. Die mittelalterliche Skulptur kostet 48.000 Euro. 

Den jungen Kenneth Dixon hielt Porträtmaler William Beechey im späten 18. Jahrhundert beim ausgelassenen Spiel fest. The Matthiesen Gallery verlangt dafür 232.000 Euro.

Weit gereist

„Lepanto“ heißt der Handabzug auf Japanpapier – wie der ganze Zyklus, den Cy Twombly dem Mittelmeer und seinen historischen Flotten gewidmet hat (Galerie Bastian).

Glücklich, wer einen nautischen Atlas besaß: Daniel Crouch Rare Books bietet ein Exemplar des 16. Jahrhunderts für
450.000 Euro an.

Aus derselben Zeit stammt das rare Porträt einer Afrikanerin bei Tomasso Brothers Fine Art, die dem Betrachter eine Uhr entgegenhält (1.17 MillionenEuro). 

Zum Anbeten

Einen glänzenden Auftritt hat das Antependium aus vergoldetem Silber am Stand der Galerie Neuse. Es stammt von Agostino Natoli, der 1768 in Palermo ein Meisterwerk von zweieinhalb Metern Länge schuf. 2,4 Millionen Euro soll die Darstellung mit Madonna und Szenen aus dem Alten Testament kosten.

Andacht spricht aus dem Bild von Girolamo Di Benvenuto bei G. Sarti (400.000 Euro), der um 1510 die Gottesmutter mit Jesuskind, Johannes dem Täufer und die Mystikerin Katharina von Siena versammelte.

Edle Interieurs

Das bedeutende Louis-XV–Zylinderbüro für 48.000 Euro stellt Ralph Gierhards aus.

Carl Larssons Porträt einer in ihre Arbeit versunkenen „Karin“ ist am Stand von Åmells für 382.000 Euro) zu finden.

Sprechende Körper

Ein tolles Fest ist das „Bacchanal“ auf dem großen, jüngst restituierten Gemälde von Lovis Corinth, der 1896 der Ausgelassenheit, dem erotischen Treiben und nackten Körper huldigt. Simon Dickinson taxiert das Werk um 750.000 Euro.

Der intime Blick setzt sich fort beim lasziven Flussgott aus Terrakotta von Gianfrancesco Rustici, den Daniel Katz dabei hat (1, 2 Millionen Euro)

Bei Bernard Dulon besticht ein kultisches afrikanisches Objekt des 19. Jahrhunderts, das die Innigkeit zwischen Mutter und Säugling unterstreicht.

Service

Messe

Tefaf, Maastricht
MECC

10. – 19. März

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