Was lassen sich die jungen Händler einfallen, um Sammler abseits des Zeitgenössischen zu gewinnen? Die nächste Generation im Kunsthandel tut sich zusammen
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22.05.2017
Nach dem positiven Start im Juni in Berlin findet die Fortsetzung nun in München statt: Vom 8. bis 10. September gestalten die Kunsthandlungen und Galerien Kunkel Fine Art aus München, die Berliner Galerie Luzán, Thole Rotermund aus Hamburg sowie Stockebrand + Uekermann aus Berlin ihren zweiten Kunst Salon in den Räumen von Dr. Alexander Kunkel in der Münchner Prinzregentenstrasse 7. Die gemeinsam organisierte Ausstellung präsentiert Werke von 26 Künstlern des späten 19. und 20. Jahrhunderts. Das Künstleralphabet beginnt mit Max Ackermann und geht über so unterschiedliche Maler und Grafiker wie Willi Baumeister und Franz von Bayros, Olaf Gulbrandsson und Damien Hirst, August Macke und Eduard Thöny bis Fritz Winter. Der Bogen spannt sich von Münchner Malerfürsten wie Franz von Lenbach über Brücke-Vertreter wie Erich Heckel und Zero-Künstler wie Heinz Mack bis zur sogenannten Neuen Leipziger Schule mit Christoph Ruckhäberle.
Damit beschreitet eine jüngere Kunsthändler- und Galeristen-Generation neue Wege des Miteinander. Die 1994 in Bremen gegründete Galerie Luzán unterhält seit 2010 eine Dependance in Berlin mit Schwerpunkt auf französischer und deutscher Kunst des 20. Jahrhunderts. Nach München kommt sie u.a. mit dem Gemälde „Mutter mit Kind auf einer Straßenkreuzung“ des Berliner Secessionisten Lesser Ury. Seit 17 Jahren ist Thole Rotermunds Kunsthandel eine erste Adresse für Arbeiten auf Papier des deutschen Expressionismus. Er fokussiert seine Auswahl auf Zeichnungen von Ernst Ludwig Kirchner. Dr. Alexander Kunkel hat seine Münchner Galerie 2012 gegründet. Der Gastgeber stellt Bayerns Belle Epoque – die Kunst der Prinzregentenzeit – vor. Seit 2014 existiert die Berliner Galerie Stockebrand + Uekermann. In München steuert sie abstrakte Positionen der 1920er Jahre bis in die Gegenwart bei.
Begleitet wird die Schau von zwei Art Talks. Am 8. September werden sich die Podiumsgäste Oliver Jahn und Heinrich Graf Spreti zum Thema „Luxus oder Habitus? Kunst als Teil des täglichen Lebens“ unterhalten. Am 9. September sprechen Dr. Catharin Klingsöhr-Leroy und Thole Rotermund über „Die Zeichnung als Einstiegsdroge?“ moderiert jeweils von Cornelia Stender. Übrigens treten alle vier Kunsthändler kurz darauf wieder in München auf: dann als Teilnehmer der Highlights Internationale Kunstmesse in der Residenz.
Kunstsalon Berlin 01
27. Mai -3. Juni 2017, 11-19 Uhr
Galerie Luzán, Fasanenstr. 68, 10717 Berlin
Gemeinsame Sache: hintere Reihe v.l.n.r. Thole Rotermund, Mario Nicolai, Sina Stockebrand, Malte Ueckermann, vordere Reihe v.l.n.r. Dr. Alexander Kunkel, Stefanie Karstedt, Isabelle Weber