Skulpturen bilden traditionell das Herzstück der Art Karlsruhe. Die 15. Ausgabe der wichtigen deutschen Messe unter dem Motto „Kunst.Raum.Emotionen“ zeigt darüber hinaus aber auch erstklassige Werke der Malerei von der klassischen Moderne bis in die Gegenwartskunst – von Ernst Ludwig Kirchner über Lotte Laserstein bis hin zu Alexander Calder
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21.02.2018
Der Kurator bestimmt die Richtung, und Ewald Karl Schrade ging es auf der Art Karlsuhe immer auch um raumgreifende Installationen. Von Anfang an waren den Skulpturen große, prominente Plätze in der Messehalle reserviert. „Die Kunstgeschichte lehrt: Selbst Expressionisten und Informelle haben immer wieder den Raum erobert. Kaum ein bekannter Maler mochte auf Skulpturen verzichten – bis in die Gegenwart“, so Schrade. 2018 wird diese Besonderheit erstmals ausgezeichnet und mit einem Preis für den besten Skulpturenplatz der Messe von 20 000 Euro bedacht, die sich Künstler und Aussteller teilen.
„Jedes Jahr besser“ lautet auch diesmal das Motto der Messe, die 215 Galerien aus 14 Ländern zusammenbringt. Begleitet von einer Besonderheit: In der Vergangenheit gaben unter anderem Harald Falckenberg, Carola und Günther Ketterer-Ertle oder Gunter Sachs Hauptwerke ihrer Sammlung für ein temporäres Museum. Nun gewährt Frieder Burda einen Blick auf seinen Bilderschatz.
Wie ein roter Faden verbindet Druckgrafik aus dem Angebot aller Aussteller die vier Messehallen – ein Anreiz nicht nur für jene, die sich ans Sammeln heranwagen. Aufmerksam gilt es überdies zu verfolgen, ob die Werke der Neue Sachlichkeit ihren Aufstieg zu weiterer, endlich angemessener Bewertung fortsetzen. Jüngst wurde während der deutschen Herbstauktionen eine zentrale Arbeit Rudolf Schlichters mit 600 000 Euro zugeschlagen, ein Frauenbildnis von Lotte Laserstein für 175 000 Euro. Die Art Karlsruhe kann hier vor dem Hintergrund einer lebhaften Künstlerszene der Epoche – mit Georg Scholz, Karl Hubbuch oder Wilhelm Schnarrenberger – Zeichen setzen. Etabliert und bestens vertreten auf der Messe sind der deutsche Expressionismus und die unmittelbare Nachkriegszeit mit ihren Zentralfiguren Willi Baumeister, Oskar Schlemmer und Karl Hofer.
22. bis 25. Februar 2018
www.art-karlsruhe.de