Auf der digitalen Antiquariatsmesse Folium stellen die Schweiz, Österreich und Deutschland ihre gemeinsame Liebe zum Buch und zur Kunst zur Schau
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04.06.2021
Auch wenn es inzwischen wieder zu vereinzelten Lockerungen kommt, so ist es der Antiquariatsbranche zumeist immer noch nicht vergönnt sich persönlich zu treffen; ob Buch- und Kunstsammler oder Antiquare. Aus diesem Grund haben sich die deutschsprachigen Antiquariatsverbände zusammengeschlossen und starten ein gemeinsames digitales Messeprojekt. Antiquariate und Galerien aus Österreich, der Schweiz und Deutschland werden zusammen mit zahlreichen internationalen Kollegen vom 10. – 12. Juni Kostbarkeiten der Buchkunst, Autographen, illustrierte Werke und Graphik auf einer virtuellen Messeplattform anbieten.
Über 80 Antiquariate und Galerien, nicht nur aus Deutschland, der Schweiz und Österreich, sondern auch aus Großbritannien, Frankreich, Italien, der Niederlande, Belgien, den USA und Israel haben sich bisher angemeldet.
„Antiquarische Bücher und das Internet? Was nach Widerspruch tönt, ist überhaupt keiner. Erstaunlicherweise war es gerade die Buchantiquariatsbranche, die bereits vor der Jahrtausendwende mit Online-Plattformen von sich reden gemacht hat. Dank dieser über zwanzigjährigen Erfahrung wurden wir durch die Pandemie nicht auf dem falschen Fuss erwischt. Die klassischen Messen werden schon längere Zeit durch das permanente Angebot im Internet konkurrenziert, das ist so. Jedoch kann ich mir vorstellen, dass diese nach der Pandemie wieder an neuer Attraktivität gewinnen, da Händler und Kunden bei den persönlichen Kontakten Nachholbedarf verspüren. Internet- und Messe-Angebot haben sich mittlerweile ausdifferenziert und werden beide auch in Zukunft Ihren spezifischen Stellenwert behalten.”, so Dr. Peter Bichsel, Antiquar in Zürich, Vorsitzender des Schweizer Verbandes und Co-Organisator der digitalen Messe.
Die Organisatoren haben des Weiteren eine Gesprächsreihe gestartet, mit sowohl deutschsprachigen als auch internationalen Gästen. Die Info hierzu findet sich auf der Webseite der Messe.
Sibylle Wieduwilt, Vorsitzende des deutschen Verbandes und Inhaberin des Antiquariats Tresor am Römer in Frankfurt: „Die Welt des antiquarischen Buches ist und war auch historisch gesehen immer polyglott. Wir alle haben Kunden auf der ganzen Welt und unsere physischen Antiquariatsmessen werden stets von vielen internationalen Interessenten besucht. Das Angebot beschränkt sich nicht nur auf deutschprachige Titel.”
Illuminierte Handschriften vor der Verbreitung des Buchdrucks bis hin zu Beuys anlässlich dessen 100. Geburtstages; ein vollständiges Klimt – Portfolio von 1914, hergestellt im aufwendigen Lichtdruckverfahren im Auftrag der Wiener Galerie Meithke, eine John James Audubon-Ausgabe der “Vierfüßer” im 6-stelligen Bereich, aber auch die leisen Töne einer Rilke Vorzugsausgabe des Insel-Verlages aus dem Jahre 1923; die gesamte Bandbreite des Antiquariatshandels wird zur Schau gestellt.
Die digitale Antiquariatsmesse der Schweiz, Österreichs und Deutschlands
10. bis 12. Juni 2021
Eröffnung 10. Juni, 14 Uhr