Sie finden die Kunstmarktpreise oft schwindelerregend? In unserer Reihe „10 unter 10.000“ durchforsten wir jeden Monat Galerien und Auktionshäuser nach Kunst, die (noch) erschwinglich ist. Teil 4: ein Print von Bernd und Hilla Becher und tanzende Engel
ShareDas Künstlerpaar Bernd und Hilla Becher erlangte mit seinen schwarz-weiß Fotografien von Fachwerkhäusern und Industriebauten weltweite Bekanntheit. In den 70er Jahren begründeten sie die Düsseldorfer Fotoschule, auch Becher-Schule genannt. Ihre Arbeit gilt heute als Vorreiter der deutschen Konzeptfotografie. Den „Förderturm, Fosse Dutemple, Valenciennes Nord, F“ fotografierte das Paar im Jahr 1967. Der Pigment Print (56 x 42,5 Zentimeter, Auflage: 60) ist Teil der Ausstellung „Kunst macht Glücklich“, die noch bis zum 28. Januar in der Düsseldorfer Galerie Ludorff zu sehen ist. Einen Teil des Erlöses spendet die Galerie an Hilfsorganisationen in der Ukraine. Der Print steht für 7500 Euro zum Verkauf.
Die Weihnachtssaison steht vor der Tür und da darf es ruhig ein wenig kitschig werden. Die beiden Engel schwingen so schön ihre Hüften, dass man sofort mittanzen möchte. Die Goldfassung ihrer Flügel und die üppige Tuchdraperie leuchtet besonders schön bei Kerzenschein und man merkt es den den beiden Kerlen kaum an, dass sie aus dem 18. Jahrhundert stammen. Wer nach noch mehr originellen Deko-Objekten für das eigene Heim sucht, der wird beim weihnachtlichen Angebot von Ruef sicher fündig. Am 10. Dezember ruft das Auktionhaus mit Sitz in Landshut die beiden Figuren aus Holz zu einem Startpreis von 1200 Euro auf. Es kann auch online mitgeboten werden.
Die Bilder des 1970 geborenen Christian Brandl wirken stets aufgeräumt, bürgerlich und ein wenig melancholisch. Der deutsche Maler inszeniert in seinen Bildwelten Situationen, die zwar auf den ersten Blick alltäglich wirken, gleichzeitig jedoch eine gewisse Weltfremdheit und Isoliertheit ausstrahlen. Der Mann in der Bahn trägt einen Anzug, vor ihm stehen eine Kanne und eine Tasse aus Porzellan, der Zug sieht aus wie aus einem Wes Anderson Film. Es scheint alles in Ordnung und doch wirkt der Herr verunsichert, woran er wohl denken mag? Mit einem besonderen Gespür für Räume, sowohl öffentlich als auch privat, und soziale Konstellationen bildet Brandl unsere Gesellschaft ab. Die Leipziger Galerie Kleindienst bietet das Ölgemälde (110 x 100 Zentimeter) für 8400 Euro an.
Am 2. und 3. Dezember findet im ehemaligen Charlottenburger Amtsgericht die vierte Ausgabe des Amtsalon Gallery Pop Up statt. Hier stellen Kunstgalerien aus Berlin und der ganzen Welt ausgewählte Werke aus, darunter auch Dorothée Nilsson aus Berlin-Schöneberg. Der analoge C-Print entstammt der Hand von Susa Templin. Die in Berlin und Frankfurt lebende Künstlerin arbeitet mit Fotografie und dreidimensionalen Raummodellen. Mit ihren Arbeiten möchte sie nicht nur Räume dokumentieren, sondern neue erschaffen. Dabei schöpft Templin aus einem großen Archiv analoger Fotografien, die sie in ihrem eigenen Labor bearbeitet und neu zusammensetzt. Ihre Installationen waren bereits im Städel Museum, dem Folkwang Museum und der Berlinischen Galerie zu erleben. Der Print „Interiors and other Rooms“ (34 × 27 Zentimeter, Edition von 3) entstand in den Jahren 2017-2018 und wird für 1800 Euro angeboten, inklusive Rahmen.
Der deutsche Architekt Lothar Götz ist bekannt für seine abstrakten und farbenfrohen Arbeiten. Sein Werk reicht von ganzen Gebäuden bis hin zu raumgroßen Wandbildern, Gemälden auf Leinwand und Zeichnungen auf Papier. Die Tischdecke „Reflections“ (135 x 250 Zentimeter) strahlt durch die geometrische Anordnung der vier Farbfelder und die sternförmigen Formen eine fast schon hypnotische Anziehungskraft aus. Das bunte Tuch verzaubert nicht nur jede Dinnerparty, sondern eignet sich auch hervorragend als Weihnachtsgeschenk. Die auf zehn Exemplare limitierte Edition wurde vom Künstler signiert und kommt inklusive einer eleganten Aufbewahrungsbox. Der Onlineshop Saison International bietet die Tischdecke aus belgischem Leinen für 429 Euro an.
Am 14. Dezember erscheint der nächste Teil von „10 unter 10.000“. Und mehr Kunstkauftipps gibt es hier.