Kunsthandel / Grelle Sehnsucht

„Flagge“ von Daniel Richter

Einen echten Daniel Richter zu besitzen scheint für viele Sammlerinnen und Sammler ein ambitioniertes Ziel, ist der Maler doch einer der bedeutendsten und teuersten hierzulande. Wie auch der aktuelle Film von Pepe Danquart vor Augen führt, der den einstigen Anarcho nicht nur einsam im Atelier, sondern auch auf Partys der internationalen Kunst-High-Society in Szene setzt. Richters Gemälde haben die Millionengrenze längst geknackt. Doch einen Einstieg in sein stets farbintensives und gern leicht rätselhaftes Werk ermöglichen Lithografien, wie etwa „Flagge“ von 2005, das er einst als Edition für die Zeitschrift Texte zur Kunst schuf. Das Hamburger Auktionshaus Stahl bietet das signierte und nummerierte Blatt (Nummer 70 von 150) am 25. Februar zum Aufrufpreis von 1200 Euro an. Wer dort den Zuschlag verpasst, kann in der Lütjenburger Galerie Richter, geführt vom Bruder des Künstlers, nach Unikaten und Druckgrafik stöbern.

Vase „Danseurs et Musiciens“ von Pablo Picasso

Seit nunmehr zehn Jahren hauchen die Keramikerinnen und Keramiker aus dem Team der Pariser Galerie Marc de Ladoucette den Motiven Pablo Picassos neues Leben ein. In enger Zusammenarbeit mit der Nachlassverwaltung des Künstlers entstehen unter anderem Teller, Tassen, Aschenbecher und Humidore mit Reproduktionen berühmter Werke. Für die Galerie Gagosian entwickelte das Team nun eine exklusive, limitierte Auflage einer Vase aus Limoges-Porzellan mit der Darstellung der „Danseurs et Musiciens“ („Tänzer und Musiker“) Picassos. Das Motiv mit seinen wellenförmigen Pinselstrichen entstand ursprünglich im November 1959 als lavierte Zeichnung für das Cover der linksliberalen französischen Tageszeitung Libération, die aus dem französischen Widerstand gegen das Vichy-Regime hervorging. Die handgefertigte Vase misst 38,1 cm x 16 cm x 16 cm und ist im Gagosian Shop für 1000 Dollar erhältlich. Schöner kann man den 50. Todestag des Künstlers in diesem Jahr kaum begehen.

„Yucca Valley (Haze)“ von Neil Raitt

Als Inspiration für seine hypnotisierenden Landschaftsbilder nennt Neil Raitt den amerikanischen Hobbymaler Bob Ross und dessen Fernsehserie „The Joy of Painting“. Obwohl Raitt, Jahrgang 1986, aus Großbritannien stammt und dort auch arbeitet, gilt seine ganze Faszination den USA, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Das Spektrum amerikanischer Landschaften, die der junge Künstler in seinen Bildern zitiert, ist groß. Von grünen Palmen an der Westküste bis zu den Blue Ridge Mountains im Osten des Landes, von orangeroten Sonnenuntergängen bis zum dunkelblauen Nachthimmel. Gerne wiederholt der er bekannte Motive, manchmal variiert er sie oder verwebt gegensätzliche miteinander. Dabei kreiert er neue unbekannte Muster, die auf den ersten Blick wie digitale Renderings aussehen, in Wirklichkeit aber mit mit Wasser- und Acrylfarbe gemalt wurden. Die Berliner Galerie Judin bietet die Arbeit „Yucca Valley (Haze)“ von 2022 (42 x 29 Zentimeter) für 5000 Euro an.

„Bochumer Notizen“ von Friederike Feldmann

Ist es möglich, Friederike Feldmanns Notizen zu entziffern? Wurde die Arbeit zerrissen und dann wieder zusammengeklebt? In handschriftlichem Gestus bemalt die deutschte Künstlerin weiße Flächen, doch die Worte sind stets unlesbar. Egal wie lange man auf die roten Linien schaut, sie werden immer unverständlich bleiben. Auch die Risse sind nicht echt, sondern mit lichtbeständiger Tusche auf Papier gemalt. Feldmann, geboren 1962, ist Professorin für Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Der Onlineshop für Künstlereditionen Provinz bietet ihre Notizen in verschiedenen Farben und Größen an, ihre Arbeit „Bochumer Notizen“ (2021) misst 102 x 72 Zentimeter. Seit 2011 verkauft Provinz Editionen, handsignierte Originalgrafiken und Werkserien. Außerdem gibt es hier auch kleine Auflagen oder Unikate zu finden. Ein echter Geheimtipp für jeden Geldbeutel.

Siebdruck von Lika Nüssli

Das vielseitige Werk von Lika Nüssli umfasst Zeichnung, Comic, Malerei, Instal­lation, Performance und Texte. Mit einem aufmerksamen Blick beobachtet die Schweizer Künstlerin ihre Umgebung und bringt sie in neue Formen. „Gestalten bedeutet für mich ein Statement abgeben,“ schreibt Nüssli, Jahrgang 1973, auf ihrer Website. Sie möchte Geschichte, Politik, aber auch persönliche Erfahrungen in ihrem Werk fassbar machen. Entdeckt haben wir ihren Siebdruck im Museumsshop des Baseler Cartoonmuseums. Hier kann die 59.4 x 42 Zentimeter große Arbeit für 190 Euro erworben werden. Wie in einem Traum  fließen hier verschiedene Motive kunstvoll ineinander über. Bei jedem Anblick gibt es Neues zu entdecken. Alle Drucke haben eine individuelle Farbgebung und sind somit ein Unikat. 

Weitere Kunst-Kauftipps gibt es hier.

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