Kunsthandel / Einatmen, ausatmen

„Inhale“ ist der Titel des 30 mal 40 Zentimeter großen Ölgemäldes der Künstlerin Rhiannon Inman-Simpson. Einatmen. Eine explizite Einladung an die Betrachtenden, denn die Titel der Werke sind keinesfalls dem Zufall überlassen. Sie lauten „Shift“ oder „A blink into bright“ und stellen wie so viele von Rhiannon Inman-Simpsons Arbeiten sanfte Aufforderungen dar. Die im Jahr 1989 in London geborene Künstlerin versteht sich auf das Spiel mit Worten, setzt sie bewusst ein. Auch „A Slow Pulse“, der Titel ihrer Ausstellung, die aktuell in der Pulpo Gallery in Murnau am Staffelsee stattfindet, begleitete die Künstlerin schon lange vor der Eröffnung der Schau. Auf ein leuchtendes Post-it geschrieben und ihrem Atelier angebracht, hatte sie die drei Worte stets im Blick, während sie die Werke für die Ausstellung schuf. Eine Art Mantra? In jedem Fall formen ein langsamer Puls und ein langer Atem den Arbeitsprozess der Künstlerin.

Dreizehn Gemälde sind auf diese Art und Weise entstanden, in zarten Ölfarben auf Leinwand. „Diese Bilder liegen irgendwo zwischen einem Gedanken, einem Gefühl und einem Ort. Sie haben körperliche und emotionale Reaktionen auf die Welt um mich herum aufgenommen und festgehalten, gefiltert durch die Materialität der Farbe und meinen fleischlichen menschlichen Körper“, so Rhiannon Inman-Simpson. „Ich möchte, dass diese Bilder die Luft anhalten, dass sie atmen können, aber auch genug Gewicht haben, um mich zu verankern.“

Übrigens: „A Slow Pulse“ läuft noch bis zum 17. Juni.

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