Kunsthandel / Melancholisch schön

„Shadow Hands 2“ von Joanna Turland

Die junge britische Künstlerin Joanna Turland beweist, dass Schattenspiele nicht nur etwas für Kinder sind. In ihrer Arbeit spielen Introspektion und persönliche Erfahrungen eine große Rolle. Das Thema psychische Erkrankungen und feministische Fragestellungen liegen ihr dabei besonders am Herzen. Auch Tiere tauchen bei Turland immer wieder auf. Sie stehen für emotionale Räume und Verletzlichkeit. Steingast Art bietet das kleine Gemälde (25 x 25 Zentimeter) aus dem Jahr 2021 für 300 Euro an. Die Galerie mit Sitz in Wien bietet einen Raum für junge, aufstrebende Künstlerinnen und Künstler. Ihre Ausstellungsprojekte konzentrieren sich auf die Verknüpfung von Kunst mit Design, Architektur und weiteren kulturellen Feldern. 

Tour Jacket von Freddie Mercury

Bei Sotheby’s in London kommt diesen September die private Sammlung von Freddie Mercury zur Auktion. Nachdem der Leadsänger der Rockband Queen, 1991 im Alter von nur 45 Jahren an den Folgen seiner AIDS-Erkrankung starb, hinterließ er seinen Besitz seiner einstigen Lebensgefährtin Mary Austin. Unter dem Titel „Freddie Mercury: A World of His Own“ zelebriert das Auktionshaus den legendären Rockstar und präsentiert rund 1600 ausgewählte Lose. Am 6., 7. und 8. September finden die Live-Auktionen statt, doch auch jetzt schon kann bei den Online-Auktionen geboten werden. Das aktuelle Gebot für die personalisierte Queen World Tour Jacket von 1977 liegt bei 7500 Pfund – also nicht’s wie los!

„Hütte“ von Friedemann Heckel

Worüber haben die vier Männer wohl gerade gesprochen? Warum schauen sie so nachdenklich? Vielleicht erinnert sich der Künstler des Aquarells noch an die Gespräche, die vor der Hütte stattgefunden haben. Denn Friedemann Heckel, Jahrgang 1986, hat die Szene mit seinem Smartphone fotografiert, bevor er sie auf Papier malte. Die Bildvorlagen für die Serie, die in diesem Frühling bei der Berliner Galerie von Tomas Fischer zu sehen war, hatte der Künstler jedoch nicht explizit für dieses Vorhaben aufgenommen. Dennoch spiegeln die Figuren alle eine gewisse Melancholie, sie wirken in Gedanken verloren, das kühle Licht vermittelt eine gewisse Distanziertheit. Die Arbeit „Hütte“ aus dem Jahr 2021 misst 80 x 114 Zentimeter und kostet 7500 Euro.

Antike Goldcreolen

Was für ein Fund! Diese wunderbar erhaltenen Goldcreolen stammen aus der Frühzeit des Hellenismus (4. bis 3. Jahrhundert vor Christus). Ihre Außenseiten schmücken Granulate in Traubenform und Goldkugeln in Form von Granatäpfeln, den Verschluss ziert ein tropfenförmiger Karneol. Entdeckt haben wir die antiken Kostbarkeiten (Durchmesser jeweils 3,2 Zentimeter) bei Christoph Bacher in Wien. Dort stehen sie für 4000 Euro zum Verkauf. Seit 2015 leitet Christoph Bacher seine Galerie, die ein großes Angebot an antiker Kunst besitzt. Vom Sarkophagdeckel bis zur römischen Bronzestatue – wer sich für Archäologie interessiert, wird hier sicher fündig. Auch Objekte unter 1000 Euro können hier erworben werden.

Otomi-Textilkunst

Die traditionelle Sticktechnik der Otomi wird seit Generationen von den Frauen des indigenen Volkes in Mexiko praktiziert. Das Besondere ist ihre „blinde Stichtechnick“: Die Stiche auf der Vorderseite füllen das Muster, während auf der Rückseite nur die Konturen sichtbar sind. Die textilen Kunstwerke werden in Tenango de Doria im mexikanischen Bundesstaat Hidalgo von Hand gefertigt. Die lebendigen Darstellungen sind von der prächtigen Flora und Fauna des Landes inspiriert. Die Arbeit „Boxi“ misst 96 x 92 Zentimeter (inklusive Rahmen) und kann über die Düsseldorfer Galerie Sol & Art erworben werden. Sie kostet 2900 Euro.

Hier geht’s zur vorherigen Folge von „10 unter 10.000“.

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