Er ist eine Koryphäe des Kunstmarkts und wurde von Salzburg aus einer der wichtigsten Galeristen weltweit. Ein Gespräch über prägende Begegnungen, die Sprengkraft von Anselm Kiefer und eine neue Malerinnengeneration
ShareDa würde ich auf jeden Fall Joseph Beuys nennen, das war eine sehr prägende Begegnung zu Beginn der 1980er-Jahre. Ich habe als freiwilliger Helfer unter anderem bei der Documenta 7, als er die Bäume pflanzte, mitgearbeitet.
Ja, das war ein kurzer Satz für Andy Warhol. So habe ich in New York dann Warhol kennengelernt und auch Jean-Michel Basquiat, mit dem ich 1984 eine Ausstellung in Salzburg gemacht habe.
In Salzburg hat alles begonnen. Leider bin ich zu selten hier, was mir wirklich leidtut. Ich war zu Pfingsten und Ostern kurz hier und jetzt zur Festspielsaison im Sommer. Es beschränkt sich jetzt auf bestimmte Zeiten im Jahr.
Aber Salzburg ist nach wie vor eine Säule in unserem Galeriebetrieb. Wir haben ein ganz tolles Team hier in Salzburg. Und wir sind sehr stark im Austausch, es gibt tägliche Zoom-Meetings.
Paris ist unser größter Standort. Wir sind dort ein Team von über sechzig Leuten. In Paris ist auch der Verlag. Die ganzen Bücher, die produziert werden, werden dort gemacht. Ich reise sehr viel, aber Paris ist immer der Ausgangspunkt. Dort bin ich schon sehr gerne. Aber ich bin genauso gerne in London. Nach Seoul komme ich nicht so häufig, aber jetzt im August reise ich direkt von Salzburg nach Seoul. Seit den drei oder vier Jahren, in denen wir dort sind, konnten wir die dortige Dependance bereits erweitern und haben ein Stockwerk dazugenommen.
Ja, schon eine sehr wichtige. Mit Anselm Kiefer arbeiten wir seit vielen Jahren zusammen. Wir haben viele Ausstellungen organisiert, ob in London, in Paris und auch in Salzburg. Er ist ein Künstler, der auch sehr herausfordernd sein kann, der das große Format schätzt. Auch mit Installationen, die meist an die Grenze gehen.
Er war ein Grund, eine weitere große Galerie in Paris zu eröffnen, in Pantin. Weil wir gemerkt haben, dass wir mit den Formaten, die wir von Anselm Kiefer bekommen, die Räume im Marais-Viertel nicht mehr bespielen konnten. Wir haben in Pantin eine Wandfläche, die ist 35 Meter lang und 15 Meter hoch. Und Anselm Kiefer hat für eine Ausstellung dort monumentale Bilder geschaffen. Je mehr Möglichkeiten man Künstlern bietet, umso mehr können sie an ihre Grenzen gehen. Mit Anselm Kiefer haben wir schon großartige Projekte gemacht, nicht nur in den Galerien.
Wir haben uns vor ein paar Jahren das Ziel gesetzt, eine neue Generation von Künstlerinnen und Künstlern ins Programm zu nehmen, zu fördern und zu begleiten. Dafür haben wir von London aus ein Research-Programm aufgelegt. Eine der jungen Künstlerinnen, die wir seit drei Jahren zeigen, ist die Britin Rachel Jones. Sie kam damals direkt von der Akademie zu uns, sie hat in London studiert. Wir haben sie von ihrer Abschlussausstellung an der Kunsthochschule sofort in unser Programm genommen. Ähnlich wie die kanadische Malerin Megan Rooney. Mit ihr arbeiten wir seit einem Jahr sehr erfolgreich zusammen.