Sie finden die Kunstmarktpreise oft schwindelerregend? In unserer Reihe „10 unter 10.000“ durchforsten wir Galerien und Auktionshäuser nach Kunst, die (noch) erschwinglich ist. Folge 28: coole Keramik und ein köstlicher Print von Michael Sailstorfer
ShareIndem er Objekte spielerisch verformt, gibt Michael Sailstorfer ihnen neue Funktionen und Bedeutungen. Seine Arbeiten nehmen oft Bezug auf Situationen, die der 1979 geborene Künstler vor Ort vorfindet. So auch bei der Galerie Zink in Waldkirchen. Hier hat er seine aus Steinsalz geschlagene Skulptur „I can hear you“ auf der Weide unter dem Galeriegebäude angebracht, um den dort ansässigen Tieren eine Freude zu machen. Der C-Print (Edition 10 + 3 AP), der zwei Rehe beim Verköstigen der Arbeit zeigt, misst 60 x 42 Zentimeter und steht für 3800 Euro bei der Galerie Zink zum Verkauf.
Mit der Serie „Fuck the Bauhaus“ wendete Isa Genzken sich Ende der Neunzigerjahre gegen das funktionale Bauhaus-Design und zelebrierte den Trash. Dafür schuf sie aus wild durcheinandergewürfelten Konsumgütern wie Pizzakartons, Plastiksonnenbrillen und Zeitungsschnipseln bunte Skulpturen, die ganz im Zeichen des Chaos standen. Anlässlich ihres 70. Geburtstages ehrte die Berliner Nationalgalerie die Künstlerin im vergangenen Jahr mit einer großen Schau und zeigte 75 Werke aus all ihren Schaffensphasen. Den passenden Merch gibt es weiterhin im Postkartenladen in Köln zu kaufen. Er kostet 38 Euro.
Gedruckte Einladungskarten sind im digitalen Zeitalter eine echte Seltenheit geworden. Vor rund hundert Jahren gestaltete der deutsche Maler und Illustrator diese Ehrenkarte zum Wohltätigkeits-Kostümfest, das am 21. Januar 1928 in der Berliner Philharmonie stattfand. Arpke gestaltete außerdem Plakate für Filme wie das „Cabinet des Dr. Caligari”. Der sogenannte „Reklame Ball“ wurde vom Verband Deutscher Reklamefachleute und dem Bund Deutscher Gebrauchsgraphiker organisiert. Die signierte Ehrenkarte Nr. 8 misst 9,9 x 16,8 Zentimeter und gehört zum Angebot des Stader Kunst-Buch-Kabinetts, welches vom 25. bis zum 28. Januar auf der Antiquariatsmesse Ludwigsburg mit einem Stand vertreten seien wird.
Er verbindet Naturwissenschaft mit Unterhaltungskultur, skulpturale Präsentationen mit Performance-Formaten. Gerrit Frohne-Brinkmann, Jahrgang 1990, studierte Bildende Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. 2016 erhielt er den Art Cologne Award for New Positions, vergangenes Jahr waren seine humorvollen Keramikarbeiten beim Gallery Weekend Festival im Studio Mondial zu bestaunen. Ab dem 11. Januar 2024 kann man in der Galerie BittelvonJenisch in Hamburg einen ersten Blick auf Frohne-Brinkmanns neuste Werkserie werfen. Die Arbeit „Corpse Flower“ aus dem Jahr 2017 kann für 6500 Euro über die Berliner Galerie Noah Klink erworben werden.
Mit dem von Hand gefertigten Besteck des italienischen Designstudios Creatore – Pensato con le mani wird jedes Essen zum Festmahl. Ob sich die Pasta mit den Messinggabeln wirklich gut essen lässt, sei hier mal dahingestellt. Die Objekte überzeugen durch ihre Imperfektion, hinter der dennoch eine außergewöhnliche Handwerkskunst steckt. Entdeckt haben wir die Kollektion auf der Webseite des Studios. Das aus drei Objekten bestehende Set kostet 2000 Euro.