Kunsthandel / Höchste Zeit für die Heimkehr

Den Sommer 1907 verbrachten Emil und Ada Nolde auf der Ostseeinsel Alsen. Dort entstand das Aquarell mit der Darstellung eines Bauern und einer Bäuerin bei der Getreideernte. 1923 erwarb das damals neue Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg das Blatt, doch der Erwerb war nicht von Dauer: Wie so viele Werke von
Nolde und anderen fiel es 1937 der Beschlagnahmeaktion „Entartete Kunst“ zum Opfer und gelangte später in den Handel, unter anderem durch die Hände von Hildebrand Gurlitt. Aus einer amerikanischen Privatsammlung wurde es im vergangenen Juni bei Karl & Faber in München zur Auktion eingeliefert. Dort wurde eine Notiz identifiziert, die das Aquarell als Teil der ursprünglichen Nolde-Sammlung des Landesmuseums auszeichnet. Unter anderem mit dem Engagement des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der Kulturstiftung der Länder war es nun möglich, das Blatt zurückzuerwerben. Es kommt dem Ziel des Museums einen Schritt näher, so viele Werke wie möglich zurückzugewinnen, die die Nazis einst aussortiert hatten.

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