Art Basel 2024

Größer geht’s immer

Bei der ersten Ausgabe der Art Basel unter der Leitung von Maike Cruse debütieren 22 internationale Galerien

Von Alexandra Wach
10.06.2024
/ Erschienen in Weltkunst Nr. 227

Die Topmesse der Kunstwelt hat für ihre kommende 54. Ausgabe 287 Galerien aus 40 Ländern angekündigt, von denen 22 debütieren. Zum ersten Mal steht die Art Basel unter der Leitung von Maike Cruse, eine der ersten Entscheidungen von Noah Horowitz, nachdem er 2022 seinen Posten als Geschäftsführer der Messe übernommen hatte.

Horowitz war einst Direktor der Miami-Beach-Edition der Art Basel und wurde zum CEO der gesamten Messe ernannt, nachdem Marc Spiegler als globaler Direktor zurücktrat. Cruse war in den letzten zehn Jahren Leiterin des Gallery Weekend Berlin. Darüber hinaus sammelte sie Erfahrungen als Leiterin der zeitgenössischen Messe ABC und der Art Berlin. „Beim Gallery Weekend Berlin habe ich gelernt, dass ein Event dadurch entsteht, dass die Stadt, die Galerien, Institutionen, Sammler und Künstler der Stadt wirklich zusammenarbeiten“, so Cruse. „In Basel ist das Ausmaß an Unterstützung und Engagement atemberaubend.“ Dazu passt, dass erstmals das Hotel Merian als rund um die Uhr geöffneter Veranstaltungsort für künstlerische Events und Präsentationen aktiviert werden soll.

Viele Newcomer auf der Art Basel

Unter den Erstausstellern sind fünf neu im Hauptbereich der Galleries, darunter Tina Keng Gallery (Taipeh), Madeln Gallery (Schanghai), Mayoral (Paris und Barcelona), Yares Art (New York/Santa Fe) und Karma (New York/Los Angeles), die in ihrem Programm den Maler und Marktliebling Nicolas Party führt. In Basel zeigen sie die Finnin Henni Alftan, die mit ihrem US-Kollegen die Vorliebe für Figuration und eine überaus bunte Farbpalette teilt. Dazu gesellt sich die in New Mexico lebende Bosnierin Maja Ruznic, die in ihre Großformate Psychoanalyse, Mythologie und esoterisches Denken einfließen lässt. Mit ihrem introspektiven, mystischen Ansatz steht sie in einer Linie mit Paul Klee oder Hilma af Klint.

„Lila Breton“ (1936) von Irène Zurkinden wird auf der Art Basel von der Meredith Rosen Gallery gezeigt
„Lila Breton“ (1936) von Irène Zurkinden wird von der Meredith Rosen Gallery gezeigt. © Meredith Rosen Gallery

Der Sektor Feature begrüßt elf Newcomer, darunter Meredith Rosen (New York), die ihren Stand mit einer Soloschau der aus Basel stammenden Malerin Irène Zurkinden bespielt. Für die Messe wurden sechs Ölgemälde und zwölf Zeichnungen aus den Jahren 1930 bis 1955 ausgewählt. Zurkindens Darstellungen feiern Frauen mit Entscheidungsfreiheit in einer Zeit, als Akte überwiegend von Männern gemalt wurden. Die Figuren scheinen ihre Umgebung unter Kontrolle zu haben, manchmal mit dem Rücken zum Betrachter oder mit einem Fuß auf den Möbeln. Mitunter sind die Porträts erotisch aufgeladen, ähnlich wie die surrealistischen Objekte von Meret Oppenheim, mit der Zurkinden 1929 nach Paris zog, um sich an der Académie de la Grande Chaumière einzuschreiben und bei Toulouse-Lautrec zu studieren. In den 1930er-Jahren schloss sie sich den Surrealisten an, damals eine der wenigen künstlerischen Strömungen, in der auch Frauen vertreten waren.

Auf die Glitzerqualitäten der Big Player ist im begehrten Hauptsektor der Messe Verlass. So trumpft die Galerie Hauser & Wirth mit Historischem von Hans Arp bis Alina Szapocznikow und neuen Arbeiten von Zeitgenossen wie Avery Singer, Flora Yukhnovich, Rashid Johnson oder Nicolas Party auf. In der Sektion Unlimited geht es überdimensional weiter, etwa mit dem monumentalen Mixed-Media-Werk „Untitled“ (2022) des amerikanischen Malers Henry Taylor, das für 2,5 Millionen US-Dollar zu haben ist. Die Arbeit wurde zuvor in seiner Einzelausstellung im Whitney Museum of American Art in New York und im MOCA, Los Angeles, ausgestellt.

Service

Messe

Art Basel,

Messe Basel,

12. bis 16. Juni,

artbasel.com

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