Art & Antique

In den Farben des Sommers

Die Kunstmesse Art & Antique zelebriert ihr 10-jähriges Jubiläum wieder mit einem vielfältigen Angebot – diesmal in der Festspielstadt Salzburg

Von Christiane Meixner
09.08.2024

Wenn die Kunsthandlung Freller nach Salzburg zur Art & Antique reist, hat sie Spektakuläres im Gepäck. Gemälde wie den nahezu quadratischen „Frühstückstisch in Venedig“, den Carl Moll in flirrend mediterranes Licht taucht. Oder eine abstrakte, 170 Zentimeter lange Papierarbeit von Martha Jungwirth. Die 1940 geborene Wienerin ist inzwischen ein Star und stellt international aus. Ihre wunderbare, in für Jungwirth typischen Nuancen von Orange bis Violett geschaffene Komposition ermöglicht den Erwerb eines Werkes aus den frühen Neunzigerjahren.

Salzburg ist eine feine Adresse für den Handel mit Kunst. Die Art & Antique, sonst in der Wiener Hofburg präsent, hat dies schon vor Längerem festgestellt. Nun feiert sie ihr zehnjähriges Bestehen in der Festspielstadt. Die Ausgabe im Hochsommer zählt mit weniger als einem Dutzend Teilnehmenden zu den kleineren Veranstaltungen im Boutique-Format: Doch das Publikum schaut genau hin und kann sich auf eine exquisite Auswahl von Händlern wie Freller aus Linz, Schütz Art Society oder auch Christoph Bacher Archäologie Ancient Art verlassen.

Letzterer zeigt unter anderem das bedeutende etruskische Antefix einer Kore aus dem 6. vorchristlichen Jahrhundert. Der archaische Stirnziegel misst einen halben Meter, die Kore trägt ein rotes, eng anliegendes Gewand und ist bis zu den Knien ausgearbeitet. 1979 gelangte das Objekt in die Privatsammlung Carl Otto Tièche, ging als Erbe an einen Neffen und von dort in eine Schweizer Sammlung.

Um einiges jünger, aber ebenfalls besonders ist die Tischuhr im Angebot von Lilly’s. Sie entstammt der Laxenburger Gotik um 1830 und weist gleich über ihrer Basis aus grauem Granit zwei Miniaturmalereien von Balthasar Wigand auf. Mit ihren Elementen aus graviertem und poliertem Stahl und dem teilskelettierten Zifferblatt wirkt sie verblüffend modern.

Der Schmuck aus den frühen 1970er-Jahren wird von Pintar angeboten
Der Schmuck aus den frühen 1970er-Jahren wird von Pintar angeboten. © Pintar - Schmuck und Silber des 20. Jahrhunderts

Mit „Le lac jaune“ (1987) von Friedensreich Hundertwasser setzt Schütz Art Society auf einen Künstler, der seit einiger Zeit wiederentdeckt wird. Populär war Hundertwasser immer, doch ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod verändert sich der Blick auf sein Werk: 2018 gab es einen Auktionsrekord von 441.000 Euro für „Tender Dinghi“ in Regenbogenfarben. Ähnlich intensiv strahlt das goldene Set im Angebot von „Pintar – Schmuck und Silber des 20. Jahrhunderts“. Brosche wie Ohrringe sind mit Türkisen, Brillanten und Achtkant-Diamanten besetzt. Die griechische Juwelierdynastie Vourakis entwarf den Schmuck um 1970.

Service

Kunstmesse

Art & Antique,

Residenz Salzburg,

10. bis 18. August,

artantique-residenz.at

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