In unserer Augustausgabe finden wir unseren Lieblingsbaum in zahlreichen Kunstwerken wieder, reisen mit kostbaren Globen gedanklich um die Welt und besuchen die Nachfahren des abstrakten Malers Serge Poliakoff in Paris
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27.07.2021
In den Poolbildern von David Hockney ragt sie am Horizont in die Höhe und auf Raoul Dufys Ansichten der Strandpromenade von Nizza ist sie ebenfalls zu finden. Auch hat sie in Gemälden der „Flucht nach Ägypten“ der Heiligen Familie unzählige Male Schatten und Schutz gespendet. Die Palme ist aus der Kunstgeschichte schlicht nicht wegzudenken: Die Antike kannte sie als Symbol, die Moderne entdeckte das Sehnsuchtspotenzial, das in ihr schlummert. Und die Gegenwart hinterfragt die stereotype Verwendung unseres Lieblingsbaums in den Werken. So oder so haben wir uns im Augustheft von ihrem grünen Blättern bezaubern lassen und präsentieren die schönsten und spannendsten Palmenbilder in einem Portfolio.
Dass das Reisen im Kopf beginnt, weiß jeder, der schon einmal auf einen Globus geschaut hat. Doch mehr als das: Vom beleuchteten Standarderdball aus dem Schulunterricht vielleicht abgesehen sind alte Globen beeindruckende Artefakte voller Historie und bilden ein entsprechend vielfältiges, allerdings auch uferloses Sammelgebiet. Mit den erweiterten kartografischen Kenntnissen begann nach 1500 die kommerzielle Herstellung der informativen Miniaturweltkugeln. Und die teuersten Exemplare stammen auch aus diesen ersten Jahrhunderten, wie unser Autor Peter Dittmar im Sammlerseminar Erd- und Himmelsgloben darlegt.
Zudem führte uns der Weg nach Paris: Im alten Künstlerviertel Saint-Germain-des-Prés haben wir jenes Haus aufgesucht, in dem die Familie von Serge Poliakoff lebt und das Erbe dieses wichtigen Vertreters der französischen Nachkriegsabstraktion bewahrt. Poliakoffs Schwiegertochter Marie Helen kümmert sich ebenso um den Nachlass des Malers wie seine Enkelin Marie Victoire, die zudem eine eigene Galerie betreibt. Urenkelin Sacha lässt sich als Künstlerin von ihrem berühmten Ahnen inspirieren. Mit den drei Poliakoff-Frauen hat Annabelle Hirsch über ihre Erinnerungen gesprochen.