Documenta 15 findet statt

„Hoffnung, Glaube und Liebe“

Die Weltkunstausstellung documenta 15 findet im kommenden Jahr trotz Pandemie-Einschränkungen planmäßig statt. Das künstlerische und kuratorische Konzept setzt dabei auf nachhaltige Ansätze

Von WELTKUNST Redaktion
02.07.2021

Großes Aufatmen war spürbar, als Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle nach einem nachdenklichen Vorwort in der Pressekonferenz die frohe Botschaft verkündete: Die documenta 15 soll im nächsten Jahr planmäßig stattfinden. Der Aufsichtsrat hatte dies einstimmig entschieden und ist sich dabei seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. So wolle man mit der Kunst „Hoffnung, Zuversicht, Glaube und Liebe“ in die Welt senden. Nach der Konzeptionsphase folge nun die Umsetzungsphase für die weltgrößte Ausstellung für internationale und zeitgenössische Kunst, die vom 18. Juni bis 25. September 2022 laufen wird.

Aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen und einer reduzierten Besucherzahl wird mit deutlich weniger Erlösen gerechnet. Mit der Einstellung „Back to the roots“ sei das aber einkalkuliert, und ohnehin definiere man sich nicht über die Menge der Besucherinnen und Besucher, so Geselle. Die Umsetzung der documenta 15 soll zeigen, dass „in jeder Krise eine Möglichkeit steckt, etwas Neues zu entwickeln“, sagt Dr. Sabine Schormann, Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH.

Die Bekanntgabe der bisher 53 ausgewählten Künstlerinnen und Künstler ist laut Ade Darmawan, Mitglied des mit der künstlerischen Leitung betrauten zehnköpfigen Kollektivs Ruangrupa, im September geplant. In jedem Fall kann man gespannt sein auf Werke mit nachhaltigen und ökonomischen Ansätzen. Denn „das künstlerische und kuratorische Konzept von ruangrupa wurzelt im lumbung-Prinzip, dem indonesischen Wort für eine gemeinschaftlich genutzte Reisscheune – ein traditionelles, aus agrarischen Zusammenhängen stammendes Modell der Ressourcennutzung, das mit modernen Überlegungen etwa der internetbasierten Shareconomy frappierende Parallelen aufweist“, erklärt Angela Dorn, Kultur- und Wissenschaftsministerin Hessens.

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