Unsere Oktoberausgabe widmet sich der Verschränkung von Kunst und Design. Gezeigt werden wunderschöne Sammlerräume, schräge Künstlerbars und glitzernde Pixel
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28.09.2021
Sein Bestseller „Der Hase mit den Bernsteinaugen“, durch den sich wie ein roter Faden seine Netsuke-Sammlung zieht, hat Edmund de Waal berühmt gemacht. Nun hat der Schriftsteller, der zugleich ein begnadeter Keramikkünstler ist, ein neues Buch veröffentlicht. Und wieder berichtet es von Sammelleidenschaft und Lebensbrüchen, am Beispiel von Moise de Camondo und seiner jüdischen Familie in Paris. In einem ausführlichen Interview hat uns Edmund de Waal erzählt, wie er auf diesen Stoff gestoßen ist, in welche Abgründe des 20. Jahrhunderts er dabei blickte und warum er so große Sympathien für Menschen hat, die sich für Porzellan interessieren.
Kunst und Rausch sind Geschwister im Geiste. Wer könnte also besser eine Bar entwerfen als eine Künstlerin oder ein Künstler? Wir stellen die originellsten Trinkplätze vor – vom Alien-Tresen in Chur bis zu Dieter Roths Kaschemme in Somerset. Dabei haben wir auch das Café der gerade wiedereröffneten Neuen Nationalgalerie in Berlin besucht, wo Jorge Pardo sich austoben durfte. Der Eindruck unseres Autors? „Die Leuchten, die von der Decke hängen, erinnern an altbabylonische Zikkurate. Und an den Seiten schillern dreidimensionale Fliesen in Rot, Orange und Grüntönen. Wer an das Café der Nationalgalerie aus der Zeit davor denkt, wird es vor Freude nicht wiedererkennen.“
Ein neues Zauberwort geistert durch die Kunstwelt: immersiv. Gemeint ist damit eine ästhetische Erfahrung, die man im ursprünglichen englischen Wortsinn als „Eintauchen“ bezeichnen könnte. Die Betrachter treten buchstäblich ins Kunstwerk hinein, sei es in eine interaktive Lichtinstallation oder in virtuelle Räume. Wir haben uns in diesen Pixel-Räumen umgeschaut, um dem Geheimnis der Immersion auf die Spur zu kommen.