Die Auswahl an Gemälden des Niederländers Herman III Saftleven auf dem Kunstmarkt hat in den vergangenen zehn Jahren nachgelassen – doch zu beobachten ist eine Verteuerung von Spitzenqualitäten
Von
24.09.2021
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Erschienen in
Kunst und Auktionen Nr. 14
Wie vom Maler beabsichtigt, folgt der Blick von erhöhtem Augenpunkt einem gewundenen Flusslauf, der zur in kühlen Blautönen verschwimmenden Bildtiefe führt; am zuverlässig linken Ufer unterbrechen im Mittelgrund vielleicht ein reich staffiertes Dorffest, das geschäftige Treiben der Bauern oder der Arbeiter einer Hafenanlage die rigorose Führungslinie. Und weil Herman Saftleven (Rotterdam 1609 – 1685 Utrecht) die immer gleichen Kompositionsmuster besonders seiner Rheinlandschaften hinter einem mannigfaltigen Aufgebot an Detaillösungen kaschierte, bestellten seine Kunden nicht selten gleich ein passendes Gegenstück dazu, das die vertrauten Motive behutsam variierte, ohne die Fantasie des Malers oder gar des Käufers zu überfordern.
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