Die Künstler Emmanuel Bornstein und Wladimir Potapow haben ihre geplante Ausstellung im russischen Krasnoyarsk aus Protest gegen den Ukraine-Krieg abgesagt
ShareIn Reaktion auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine haben die Künstler Emmanuel Bornstein und Wladimir Potapow ihre gemeinsame Ausstellung „Chronicles of Isolation“, die am 10. März im staatlichen Kunstmuseum MIRA im russischen Krasnoyarsk eröffnen sollte, abgesagt. „Besonders die Entscheidung von Potapow, der in Moskau lebt und arbeitet, verdient größten Respekt“, teilte die Galerie Crone in einem Presseschreiben mit.
Der in Berlin lebende Maler Bornstein erklärt in einem offenen Brief an das Museum in Sibirien, dass er seine Kunst nicht in einem Land zeigen wird, dessen Herrscher ein souveränes und unabhängiges Nachbarland attackiert und aus nationalistischen Gründen einen Krieg entfesselt, bei dem unschuldige Menschen sterben.
„When the barbarians roar, the loudest voice that culture can raise is sometimes silence – and not play into the barbarians’ hands.“ – Emmanuel Bornstein
Auch Potapow bekundet, dass das Fortfahren mit der geplanten Ausstellung bedeuten würde, die schreckliche Situation in der Ukraine zu ignorieren und die Augen vor einer inakzeptablen Tragödie zu verschließen.
Die Serie „Chronicles of Isolation“, die nun wieder zurück nach Deutschland gebracht werden soll, umfasst 147 Arbeiten, die die beiden befreundeten Künstler im ersten Corona-Lockdown 2020 geschaffen haben. Abwechselnd haben sie alltägliche Gegenstände und Entdeckungen aus der Isolation auf ihren Leinwänden festgehalten. Anschließend posteten sie ihre Bilder auf den sozialen Medien und fügten ihre Kommentare zu den Beiträgen des jeweils anderen hinzu.
„Wildwechsel“ von Emmanuel Bornstein,
Kunsthalle Rostock
13. März bis 8. Mai 2022