Ausstellung in Russland abgesagt

Ein Zeichen der Solidarität

Die Künstler Emmanuel Bornstein und Wladimir Potapow haben ihre geplante Ausstellung im russischen Krasnoyarsk aus Protest gegen den Ukraine-Krieg abgesagt

Von Clara Zimmermann
01.03.2022

In Reaktion auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine haben die Künstler Emmanuel Bornstein und Wladimir Potapow ihre gemeinsame Ausstellung „Chronicles of Isolation“, die am 10. März im staatlichen Kunstmuseum MIRA im russischen Krasnoyarsk eröffnen sollte, abgesagt. „Besonders die Entscheidung von Potapow, der in Moskau lebt und arbeitet, verdient größten Respekt“, teilte die Galerie Crone in einem Presseschreiben mit.

Der in Berlin lebende Maler Bornstein erklärt in einem offenen Brief an das Museum in Sibirien, dass er seine Kunst nicht in einem Land zeigen wird, dessen Herrscher ein souveränes und unabhängiges Nachbarland attackiert und aus nationalistischen Gründen einen Krieg entfesselt, bei dem unschuldige Menschen sterben.

„When the barbarians roar, the loudest voice that culture can raise is sometimes silence – and not play into the barbarians’ hands.“ – Emmanuel Bornstein

Vladimir Potapov Absage Ausstellung Russland
Der russische Künstler Vladimir Potapov lebt und arbeitet in Moskau. © Courtesy: Galerie Crone, Berlin Wien

Auch Potapow bekundet, dass das Fortfahren mit der geplanten Ausstellung bedeuten würde, die schreckliche Situation in der Ukraine zu ignorieren und die Augen vor einer inakzeptablen Tragödie zu verschließen.

Die Serie „Chronicles of Isolation“, die nun wieder zurück nach Deutschland gebracht werden soll, umfasst 147 Arbeiten, die die beiden befreundeten Künstler im ersten Corona-Lockdown 2020 geschaffen haben. Abwechselnd haben sie alltägliche Gegenstände und Entdeckungen aus der Isolation auf ihren Leinwänden festgehalten. Anschließend posteten sie ihre Bilder auf den sozialen Medien und fügten ihre Kommentare zu den Beiträgen des jeweils anderen hinzu.

Emmanuel Bornstein Gemälde Absage Ausstellung Russland
Ein Screenshot von Emmanuel Bornsteins Gemälde, das er am 27. Tag seiner Isolation in der Corona-Krise malte und an Wladimir Potapow schickte. © Courtesy: Galerie Crone, Berlin Wien

Service

AUSSTELLUNG

„Wildwechsel“ von Emmanuel Bornstein,

Kunsthalle Rostock

13. März bis 8. Mai 2022

kunsthallerostock.de

 

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