Bild des Tages

Am Ende bleibt die Trauer

Die Berliner Künstlerin Hannah Höch ist berühmt für ihre dadaistischen Collagen. In ihrem Werk „Trauernde Frauen“ widmet sie sich malerisch dem stillen Schrecken des Krieges

Von Catherine Peter
01.11.2022

Sieben Frauen stehen eng zusammen in einer Reihe. Von dem finsteren Hintergrund heben sie sich nur wenig ab, und voneinander unterscheiden sie sich kaum. Die Haare sind grau, streng zusammengebunden oder verdeckt. Die Kleider dunkel und lang, nur die Hände schauen heraus, zusammengefaltet, betend oder der Nachbarin zum Trost auf die Schulter gelegt. Alle Gesichter sind von Schmerz und Kummer maskenähnlich verkrampft. Hannah Höchs düsteres Gemälde „Trauernde Frauen“ entstand 1946, unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges, den die Dada-Künstlerin zurückgezogen in ihrem Haus in Berlin-Heiligensee überstand. Eine Skizze zu dem Werk hatte sie bereits 1943 gefertigt, doch es fehlte an Farbe und Leinwand, die während des Krieges nur schwer zu beschaffen waren. In Trauer vereint, so soll es auch am katholischen Feiertag „Allerheiligen“ sein, mit dem der Novembermonat heute beginnt.

Übrigens: Am 1. November vor 133 Jahren wurde Hannah Höch geboren. Ihr Gemälde „Trauernde Frauen“ ist in der Dauerausstellung der Berlinischen Galerie zu sehen.

 

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