Wüste von Katar

Ólafur Elíasson zeigt neue Installation

Überdimensionale, aufrecht stehende Ringe und runde Spiegelplatten in der Wüstenlandschaft: Mit einer neuen Installation in Katar zieht der dänisch-isländische Künstler Ólafur Elíasson seine Fans an die arabische Halbinsel

Von Weltkunst News
01.11.2022

„Schatten, die auf dem Meer des Tages reisen“, heißt die Installation, die am Montag nördlich der Hauptstadt Doha eröffnet wurde. Sie liegt in der rauen Subara-Wüste, wo Besucher sie schon aus der Ferne am Horizont erkennen können wie eine kleine Siedlung oder ein Industriegelände, so Elíasson.

Zur immer wieder kritisierten Menschenrechtslage in Katar teilte der international gefeierte Elíasson mit, „felsenfester Befürworter der Meinungsfreiheit“ und der Rechte zur sexuellen Orientierung zu sein. Kunst biete aber eine seltene Gelegenheit, Menschen unterschiedlicher Hintergründe in einem Raum zusammenzubringen – auch bei anderen Werten und Meinungen. Seine Hoffnung sei, „produktive Mittel für eine Begegnung der Gemeinden und Kulturen“ zu schaffen.

Wer unter die Spiegel tritt, die auf großen Ringen und Halbringen montiert sind, betrachtet die Erde unter den eigenen Füßen – und sich selbst. „Es ist eine Art Realitäts-Check deiner Verbundenheit mit dem Boden. Du stehst fest auf dem Sand und hängst kopfüber von einem Boden weit über dir“, schreibt der Künstler. Die Spiegelungen erzeugen ein „Meer der Verbindungen“, das zu einem „Flechtwerk aus Landschaft, ausgedehnten Skulptur-Elementen und Besuchern“ wächst.

Das Werk solle im Gespräch über die Klimakrise „vielschichtige Ebenen des Staunens, Fragens und kritischen Betrachtens“ bieten, schreibt der Künstler. Er hoffe, einen Ort zu schaffen, an dem Besucher sich „wieder mit dem Planeten in Einklang bringen“. Anders als in einem klimatisierten Fahrzeug könne man hier in langsamen Schritten die Landschaft um sich herum mit all ihren „kulturellen Artefakten“ wahrnehmen: Wind, Sonnenlicht, Luft, Hitze, „Spuren und Fährten“. (dpa)

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