Amsterdam

Rembrandt-Haus nach Renovierung wieder eröffnet

Nach umfassender Renovierung ist das einstige Amsterdamer Wohnhaus des berühmten holländischen Malers Rembrandt van Rijn (1606-1669) wieder zu besichtigen

Von Weltkunst News
14.03.2023

Das „Rembrandthuis“ wurde um fünf neue Säle erweitert, sagte die Direktorin des Museums, Milou Halbesma, am Dienstag bei der Präsentation des Gebäudes. „Wir sind etwa ein Drittel größer geworden und zeigen nun noch mehr vom persönlichen Leben des Malers und seiner Arbeitsweise.“

Fünf Monate lang war das populäre Museum geschlossen. Es eröffnet nun mit einem Spitzenstück „Titus an seinem Schreibtisch“. Etwa 400 Jahre, nachdem Rembrandt seinen einzigen Sohn gemalt hatte, kehrt das Gemälde für drei Monate zurück an den Ort, wo es entstand.

Rembrandt hatte das stattliche Herrenhaus an der Jodenbreestraat in Amsterdam im Alter von 32 Jahren gekauft und wohnte dort mit seiner Frau Saskia. Sie waren damals ein populäres Society-Paar in Amsterdam. Rembrandt war äußerst erfolgreich, hatte in dem Haus sein Atelier, seinen Handel und unterrichtete dort auch seine Schüler. Und dort fand auch das Familienleben statt. Sein Sohn Titus wurde in dem Haus geboren, und dort starb auch Saskia im Alter von nur 29 Jahren.

Fast 20 Jahre wohnte der Maler in dem Haus, vermutlich weit über seine Verhältnisse. 1658 musste er es zwangsweise verkaufen, um seine Gläubiger zu bezahlen. Der einst so erfolgreiche Maler war pleite.

Für das Museum war das allerdings ein Glück. Denn es existiert die Inventar-Liste. Und an Hand dieser Liste waren alle Säle eingerichtet worden – die elegante Eingangshalle mit vielen Gemälden, das Familienzimmer mit Schrankbett und Wiege, Rembrandts Atelier mit vier großen Fenstern, durch die das Nordlicht fällt. Das Museum zeigt auch, wie im 17. Jahrhundert Farbe hergestellt wurde, und in einem neuen Studio, wie Rembrandt seine Radierungen anfertigte.

Zur Neueröffnung zeigt das „Rembrandthuis“ auch 74 Zeichnungen von Rembrandt und Zeitgenossen aus der amerikanischen Peck-Sammlung. Die Sammlung ist zum ersten Mal in Europa zu sehen. (dpa)

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