Das Humboldt Forum in Berlin kann in seiner umstrittenen Rekonstruktion der barocken Schlossfassade nun auch mit einer riesigen Krone zum Bild der Hauptstadt beitragen
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05.04.2023
Das zwei mal zwei Meter große, vergoldete Kunststück sitzt seit Dienstagabend auf einer rund vier Tonnen schweren Kartusche, die zuvor über dem Eosander-Portal, Haupteingang des Kultur- und Ausstellungszentrums, mit Hilfe von Kran und Fassadenkletterern angebracht wurde.
Wie die gesamte historisierende Fassade des 680 Millionen Euro teuren Baus ist auch die rund zwei Millionen Euro teure Kartusche mit Krone aus privaten Mitteln finanziert worden. Diese Geldbeschaffung hatte dem Humboldt Forum immer wieder negative Schlagzeilen eingebracht. Nach Spenden aus umstrittenen Quellen für eines der zuletzt wichtigsten deutschen Kulturprojekte soll die Herkunft der Mittel deswegen transparenter werden.
Die acht mal acht Meter große Kartusche aus getriebenem Kupfer mit vergoldetem Wappen im Zentrum ist in den vergangenen zwei Jahren in einer Berliner Kunstschmiede während rund 30 000 Arbeitsstunden entstanden. Die Initialen FR im Wappen stehen für Fridericus Rex (König Friedrich), Friedrich I. (1657-1713) war der erste König Preußens. Zum Ensemble gehört auch ein Ordenskreuz am unteren Ende.
Dieses Teil stammt noch als Original vom Ende des 17. Jahrhunderts umgebauten Stadtschlosses der Hohenzollern. Nach Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg war der Bau 1950 in der DDR gesprengt worden. Später wurde auf einem Teil des Platzes der Palast der Republik errichtet, der nach einer umfassenden Asbestsanierung nicht wieder aufgebaut wurde. (dpa)