Der große russische Konzeptkünstler Ilya Kabakow ist mit 89 Jahren gestorben. Er galt als einer der wichtigsten Vertreter des „Moskauer Konzeptualismus“, in den Achtzigerjahren zog er nach New York
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30.05.2023
Ilya Kabakow sei bereits am Samstag gestorben, teilten seine Familie und sein Galerist Thaddaeus Ropac mit. Der 1933 im heute ukrainischen Dnipro geborene Kabakow hatte jahrzehntelang in der ehemaligen Sowjetunion gearbeitet, ab 1967 war seine Wohnung Treffpunkt der dissidenten Moskauer Kunstszene. In den Achtzigerjahren emigrierte der Konzeptkünstler nach New York, wo er mit seiner Frau Emilia, die er 1992 heiratete, als Künstlerpaar lebte. „Ihre Werke, die sich mit den Ängsten, Unsicherheiten und Träumen der Menschen, mit Themen wie Utopie, dem Leben unter totalitärer Unterdrückung und der Kunstgeschichte befassen, suggerieren stets die Möglichkeit einer helleren Zukunft“, schreibt die Galerie von Thaddaeus Ropac über das Werk des Künstlerpaares auf Instagram. Kabakow malte und schuf Installationen, seine Werke beinhalteten oft auch Kritik an Russland. Der vielfach ausgezeichnete Künstler zeigte seine Arbeiten unter anderem auch auf der Documenta IX in Kassel. Im Jahr 1993 bespielte er den russischen Pavillon auf der Biennale in Venedig und vor zwei Jahren waren seine Werke Teil der Ausstellung „The Cool and the Cold“ im Berliner Martin Gropius Bau. (Weltkunst/dpa)