Buchtipp

Das abenteuerliche Leben der Fotografin Lee Miller

Von Lee Miller ist vor allem ein Bild in die Geschichte eingegangen. Es zeigt die Fotografin entspannt sitzend in Hitlers Badewanne in seiner Münchner Wohnung kurz nach der Befreiung Deutschlands

Von Weltkunst News
09.05.2023

Lee Miller begleitete die US-Truppen als Kriegsreporterin durch Europa. Sie hat dabei Bilder hinterlassen, die man so schnell nicht vergisst – von befreiten KZ-Insassen, von toten Nazis, aber auch von Pariserinnen, die inmitten von Armut und Krieg noch mondäne Eleganz ausstrahlen. Diese und viele andere ihrer berühmten Bilder wurden schon häufiger in Fotobänden gezeigt.

Das jetzt vorliegende Buch „Immer woanders hin“ schildert dagegen ihr abenteuerliches Leben, und zwar aus der Feder ihres Sohnes Antony Penrose. Dass das Buch im englischsprachigen Original bereits 1985 erschien, ist eigentlich kaum glaublich. Lee Miller führte als Model, Fotografin und Journalistin ein flirrendes, filmreifes Leben. Sie war eine Freundin von Man Ray, der ikonische Bilder von ihr machte, sie verkehrte unter berühmten Pariser Intellektuellen, lebte einige Jahre in Ägypten und vollzog dann eine 180-Grad-Wendung als Kriegsreporterin. Dass diese Kriegsjahre in ihrem Leben tiefe Spuren hinterließen und Lee Miller für immer veränderten, schildert ihr Sohn sehr mitfühlsam in diesem lesenswerten Buch. (dpa)

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