Ex-Beatle Paul McCartney hat in einem neuen Bildband erstmals Hunderte privater Fotos veröffentlicht, die in den Jahren 1963 und 1964 entstanden sind. Jetzt sind sie in der National Portrait Gallery zu sehen
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29.06.2023
Das Buch „1964: Augen des Sturms – Fotografien und Betrachtungen“ enthält 275 Fotografien, die die Musiklegende damals mit einer 35mm-Kamera eingefangen hatte. Zudem beschreibt der 80-Jährige darin ausführlich diese prägende Zeit seines Lebens, in der laut McCartney „die Hölle losbrach“.
Die Fotos zeigen McCartneys persönliche Perspektive dieser dynamischen Zeit, in der die Beatles den kulturellen Wandel in Großbritannien und weltweit nach seinen Worten aus dem Zentrum, den „Augen des Sturms“, erlebten. „Ich dachte an „Auge des Sturms“, im Singular, da die Beatles sich im Auge eines von ihnen selbst entfachten Sturms befanden“, sagte McCartney anlässlich der Veröffentlichung, „aber als wir uns die Bilder ansahen, dachte ich, das sind eher viele Augen als nur eins.“
Die Fotos stammen aus sechs Städten, die die Beatles während dieser ereignisreichen Zeit bereisten: Liverpool, London, Paris, New York, Washington D.C. und Miami. Viele Bilder wurden hinter den Kulissen aufgenommen. Hinzu kommen viele bisher unbekannte Porträts der Band-Mitglieder John Lennon, George Harrison und Ringo Starr. Die Bilder wiederzuentdecken, die „fast so etwas wie Familienschnappschüsse waren“, sei „rührend“ gewesen, berichtete der Ex-Beatle, der nach eigener Aussage von der guten Qualität der Fotos überrascht war.
Die Aufnahmen stammen aus einem Bestand von 1000 Fotos, den McCartney 2020 in seinem Archiv wiederentdeckt hatte. „Ich erinnerte mich noch von damals daran, aber natürlich war es etwas anderes, sie dann tatsächlich wieder vor mir zu haben“, so Sir Paul. „Das war wunderbar, weil es mich direkt in die Zeit und zu verschiedenen Menschen zurückversetzt hat – den anderen Beatles, unserem Manager Brian Epstein und anderen Leuten, die damals eine Rolle in meinem Leben spielten.“
Die Aufnahmen werden auch in einer Ausstellung mit dem Titel „1963–64: Eyes of the Storm“ in der National Portrait Gallery in London gezeigt. Hinsichtlich seines fotografischen Talents äußerte sich Paul McCartney trotzdem bescheiden. „Ich denke, die Bilder haben vor allem historischen Wert“, sagte er, „deshalb habe ich nicht den Anspruch, als versierter Fotograf zu gelten.“ (dpa)