Im Duett mit Serge Gainsbourg wurde die in Großbritannien geborene Künstlerin zum französischen Star. Bis kurz vor ihrem Tod machte sich Jane Birkin weiter für andere stark
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17.07.2023
Die Schauspielerin und Sängerin Jane Birkin ist tot. Wie französische Medien und das französische Kulturministerium berichteten, starb sie im Alter von 76 Jahren. Das Kulturministerium datierte ihren Tod in einem Tweet auf (den heutigen) Sonntag und würdigte sie als „zeitlose frankophone Ikone“.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bezeichnete Birkin als „vollkommene“ Künstlerin, deren sanfte Stimme mit ihrem glühenden Aktivismus Hand in Hand gegangen sei. „Jane Birkin war eine französische Ikone, weil sie die Verkörperung der Freiheit war und die schönsten Worte unserer Sprache sang“, twitterte er. Kulturministerin Rima Abdul Malak sagte, Birkin sei „das Sinnbild einer ganzen Epoche, die nie aus der Mode kam“ gewesen. Vor Birkins Haus an der Seine in Paris versammelten sich trauernde Fans.
Die Zeitung „Le Figaro“ berichtete, Birkin habe in den vergangenen Jahren unter Gesundheitsproblemen gelitten, die sie daran gehindert hätten, aufzutreten. In der Öffentlichkeit war sie immer seltener zu sehen. Nach Angaben des Senders BFM TV erlitt Birkin im Jahr 2021 einen leichten Schlaganfall. Im März sagte sie erneut Auftritte wegen eines gebrochenen Schulterblatts ab. Eine Rückkehr auf die Bühne wurde zuletzt im Mai verschoben.
Die in Großbritannien geborene Birkin machte auch Schlagzeilen für ihre musikalische und romantische Beziehung mit dem französischen Sänger Serge Gainsbourg, mit dem sie etwa in dem Hit-Chanson „Je t’aime, moi non plus“ zu hören war. Unter anderem in Italien wurde das Lied verboten, nachdem es in der Vatikanzeitung angeprangert worden war. Als Schauspielerin war sie unter anderem in „Tod auf dem Nil“ und „Die Frau meines Lebens“ zu sehen.
In ihrer Wahlheimat Frankreich wurde Birkin auch als Aktivistin gefeiert. Sie nahm etwa an Kampagnen von Amnesty International gegen Folter teil, machte sich für die pro-demokratische Bewegung Myanmars stark, für den Kampf gegen Aids und weitere Anliegen. „Man kann immer etwas tun“, sagte Birkin 2001, als sie um Unterstützung für eine Amnesty-Kampagne gegen Folter warb.
Man könne sagen: „Damit bin ich nicht einverstanden.“ 2008 schloss sie sich fünf Mönchen an, die bei den Filmfestspielen in Cannes dafür protestierten, dass Myanmar Helfer aus dem Ausland einreisen lässt, um Zyklonopfern zu helfen.
Im vergangenen Jahr schloss sie sich anderen bekannten Persönlichkeiten aus dem Film- und Musikgeschäft an und ließ sich zur Unterstützung der Demonstrantinnen und Demonstranten im Iran von ihrer gemeinsamen Tochter mit Gainsbourg, Charlotte Gainsbourg, ebenfalls eine bekannte Schauspielerin, Haare abschneiden. (dpa)