Die Künstlerin Ana Prvački hat während der Pandemie poetische Aquarelle von Dingen und Tieren gemalt. Zurzeit bespielt sie den Lichthof des Berliner Gropius Baus mit einer Virtual-Reality-Installation
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14.08.2023
Die serbische Performancekünstlerin Ana Prvački, deren Ausstellung im Berliner Gropius-Bau noch bis 27. August läuft, hat während der Pandemie Aquarelle von Dingen und Tieren gemalt – Hausschuhe, Heizung, Hasenohren –, die nun in einem poetischen Buch vereint sind. Die Coronazeit, schreibt darin (auf Englisch) die Schriftstellerin Zadie Smith, habe sich so unwirklich angefühlt, als würde man fallen, wie Alice im Wunderland, die in den Kaninchenbau stürzt. Gerade wenn man denke, man könne unmöglich weiter fallen, gehe es doch noch tiefer: „Und wenn man ist wie Alice – oder wie Ana Prvački – beginnt nach einer Weile, während des Fallens, eine neue Wahrnehmung, man bemerkt den eigenen Körper, die Dinge um einen herum, Worte und ihre Bedeutung.“ So kann auch ein Multifunktionstaschenmesser als Selbstporträt erscheinen oder eine Tigerorchidee, die nur unter Stress aufblüht.
Übrigens: Ana Prvačkis Buch „Flowering Under Stress“ ist bei Sternberg Press erschienen und kostet 22 Euro.