Im Rahmen der Celebration of Photography wurde der Fotograf Elliot Erwitt mit dem Leica Hall of Fame Award für sein Lebenswerk geehrt. Jetzt ist er im Alter von 95 Jahren gestorben
Von
17.10.2023
Ein winziger Chihuahua neben den Füßen seines Besitzers, ein Sprung vor dem Eifelturm oder ein verliebtes Paar im Rückspiel eines Autos – Elliott Erwitts Fotografien sind weltberühmt. Nun wurde der 95-Jährige für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Mit dem Leica Hall of Fame Award, den er am 12. Oktober entgegennahm, reiht er sich in eine Liste von Fotografielegenden, wie Steve McCurry, Joel Meyerowitz, Gianni Berengo Gardin oder Walter Vogel, ein. Zusätzlich wurde eines seiner bekanntesten Werke zum Leica Bild des Jahres gekürt. Die Fotografie „Bulldog“, die im Jahr 2000 in New York entstanden ist, und sarkastisch die Ähnlichkeit von Hunden und ihren Besitzern thematisiert, zählt zu den bekanntesten Bildern des US-amerikanischen Fotografen.
Erwitt, als Sohn russischer Einwanderer in Paris geboren, verbrachte seine Kindheit in Italien und Frankreich, bevor er 1939 mit seiner Familie in die USA auswanderte. Seine Leidenschaft für die Fotografie wurde in seiner Jugend in Hollywood geweckt. Seien Karriere begann 1948 in New York. Dort erlangte er ab 1953 internationale Anerkennung, als er Mitglied der renomierten Magnum-Agentur wurde. In den folgenden Jahrzehnten reiste der junge Fotograf um die Welt und lichtete nicht nur Berühmtheiten und Politiker, wie Marilyn Monroe oder Che Guevara ab, sondern schuf auch eindrucksvolle Straßenszenen, Landschaften und urbane Impressionen.
Neben kommerziellen Aufträgen fand Erwitt auch immer Zeit für eigene Motive, darunter Kinder, Paare und Hunde – die zu seinen Lieblingsthemen wurden. Erwitts Fotografien zeichnen sich durch ihre Einfachheit und Direktheit aus. Sie sind gleichermaßen unterhaltsam und bewegend, sensibel und prägnant. Zudem spricht der Fotograf durch seinen unverwechselbaren Bildhumor leichte, wie komplizierte Themen auf eine naive, aber doch direkte Weise an. Seine Werke, die mittlerweile ganze Jahrzehnte an Zeitgeschichte festgehalten haben, sind überwiegend in Schwarz-Weiß gehalten.
Elliott Erwitt lebte in New York City und hatte sich seit über zwei Jahrzehnten aus der Auftragsfotografie zurückgezogen. Sein Lebenswerk wird in zahlreichen Ausstellungen und Fotobüchern präsentiert und ausgestellt. Die Leica Camera AG plant, im nächsten Jahr in ihrer neuen Galerie in New York eine Schau anlässlich der Verleihung des Awards von Erwitt zu zeigen. Mit Hinblick auf die Ausstellung fasst die Jury des Leica Hall of Fame zusammen: „Seine Werke sind zeitlos und werden noch viele Generationen von Fotografen und Kunstliebhabern inspirieren. In einer Welt, die oft von Hektik geprägt ist, erinnert uns Erwitt daran, die Schönheit des Alltäglichen zu schätzen und die Magie des Moments zu erkennen.“
Übrigens: Die Fotografie „Bulldog“, die als Leica Picture of the Year ausgezeichnet wurde, kann in den Leica Galerien erworben werden.