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7 Fragen an Ulrich Köstlin

Ulrich Köstlin, langjähriger Industrievorstand, sammelt und fördert heute junge Künstlerinnen und Künstler. Wir haben ihn nach seinen neuesten Entdeckungen gefragt und welchem Künstler der Vergangenheit er gern mal begegnet wäre

Von WELTKUNST REDAKTION
05.01.2024

Welches ist Ihr Lieblingswerk?

Das ist eine ganz persönliche und sentimentale Entscheidung: die Keramikbüste, die die Leipziger Künstlerin Rosi Steinbach von meinem Partner Nathan gemacht hat und die ihn so unverwechselbar einfängt.

Welcher Künstlerin oder welchem Künstler der Vergangenheit wären Sie gern mal begegnet?

Ich würde mich gerne einmal mit Albrecht Dürer über seine Italienreisen unterhalten und darüber, wie es sich angefühlt hat, danach wieder in die freie Reichsstadt Nürnberg zurückzukehren.

Sammeln Sie? Wenn ja, was?

Mein Partner und ich sammeln zeitgenössische emerging artists. Es handelt sich in erster Linie um Talentförderung, also eigentlich um eine Sammlung von Talenten, aber es ist im Lauf der Jahre auch eine ansehnliche Zahl von Arbeiten zusammengekommen.

Haben Sie eine Lieblingsgalerie?

Ich liebe Galerien, die nicht nur an das kurzfristige Geschäft denken, sondern sich auch für junge emerging artists einsetzen. Das sind zum Glück mehrere, etwa Friese, Judin, Crone oder Barbara Thumm. 

Was war das erste Kunstwerk, das Sie sich gekauft haben?

Das war eine Radierung des großartigen Zeichners und Radierers Claude Weissbuch, die ich 1974 in Genf für 200 Franken erstanden habe, ein damals unverantwortlicher Posten in meinem mageren Studentensalär. Aber ich freue mich heute noch daran, und diese Arbeit hat einen ständigen Ehrenplatz bei uns zu Hause.

Welche junge Künstlerin oder welcher junge Künstler ist Ihnen zuletzt aufgefallen?

Der junge Maler Kiriakos Tompolidis, den mein Partner zwar schon vor einigen Jahren entdeckt hat, der jetzt aber seinen ganz eigenen und unverwechselbaren Stil gefunden hat.

Schon mal ein gutes KI-Kunstwerk gesehen?

Wir haben sogar eine frühe KI-Arbeit von Sahar Zukerman in unserer Sammlung, bei der der Künstler Grafikprogramme wie einen Pinsel genutzt hat, um selbstständig Teile der Arbeit auszuführen. Diese Zusammenarbeit von natürlicher und künstlicher Intelligenz finde ich besonders faszinierend.

Ulrich Köstlin, langjähriger Industrievorstand, lebt heute in Berlin und auf Teneriffa und gärtnert an beiden Orten mit Leidenschaft. Er fördert Künstlerinnen und Künstler auch als Trustee im Kunstbereich der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie als Vorstand der Schering Stiftung und der Villa Aurora und des Thomas Mann House (Los Angeles). In unserem Fragebogen erzählt er, welche Kunst ihm besonders gut gefällt.

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