Berlinale 2024

Unsere Kunst-Filmtipps für die Berlinale

Von Maria Lassnigs Zeichentrickfilmen über die Rückgabe der Benin-Bronzen bis zum Caspar-David-Friedrich-Krimi – das sind unsere Filmhighlights für die 74. Ausgabe der Berlinale

Von WELTKUNST REDAKTION
13.02.2024

Mit einem Tiger schlafen

„Das Biopic offenlegen“ – diesen Ansatz wählte die Filmemacherin Anja Salomonowitz für ihr Porträt der österreichischen Malerin Maria Lassnig. 96 Jahre alt wurde die 1919 geborene Künstlerin, die Schauspielerin Birgit Minichmayr verkörpert sie in all ihren Lebensphasen, vom begabten Kind bis zum späten Erfolg. Erweitert wird die Auseinandersetzung mit dieser außergewöhnlichen Frau dank der Vorführung von zehn ihrer eigenen Kurzfilmen im Rahmen eines spezial Programmpunkts des Forums. Maria Lassnig war nämlich auch eine talentierte Zeichentrickfilmerin, eine Kunst, die sie zehn Jahre lang an der Hochschule für angewandte Kunst Wien mitsamt der Malerei lehrte.

(Mit einem Tiger schlafen, Forum, Laufzeiten: 17.02., 18:00 Delphi Filmpalast; 18.02., 15:30, Colosseum 1; 21.02., 18:00, Delphi Filmpalast; 25.02., 16:30, Arsenal 1)

(Kurzfilmprogramm Maria Lassnig, Forum Special, Laufzeiten: 19.02., 15:00, Colosseum 1; 20.02., 22:00, Arsenal 1; 24.02., 20:00 Kino Betonhallte@SilentGreen)

Ein Filmstill aus dem Kurzfilmprogramm von Maria Lassnig. © Maria Lassnig Stiftung / courtesy sixpackfilm
Ein Filmstill aus „Art Education" von Maria Lassnig. © Maria Lassnig Stiftung / courtesy sixpackfilm

Dahomey

Im Jahr 2021 erhielt Benin den Kunstschatz des Königreichs Dahomey zurück. Die von den Franzosen im 19. Jahrhundert gestohlenen Gegenstände wurden festlich unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in Empfang genommen. Dieses historische Ereignis, dass im Zentrum einer langjährigen politischen Debatte stand, hielt die Regisseurin Mati Drop in einem Dokumentarfilm fest, der nun im Wettbewerb für den Goldenen Bären Premiere feiert. 

(Wettbewerb, Laufzeiten: 18.02., 15:45, Berlinale Palast; 19.02, 14:00, HKW1; 19.02., 21:30, Verti Music Hall; 20.02., 9:30, Verti Music Hall; 25.02, 21:30, Berlinale Palast)

Dahomey Land: FRA, SEN, BEN 2024 Regie: Mati Diop Sektion: Wettbewerb 2024
Ein Filmstill aus „Dahomey“. © Les Films du Bal - Fanta Sy

Baldiga – Entsichertes Herz

Mit nur 34 Jahren verstarb Jürgen Baldiga in Westberlin an seiner Aids-Erkrankung. Er hinterließ tausende Fotografien und 40 Tagebücher, die einzigartige und berührende Einblicke in die queere Westberliner Subkultur geben. Der Dokumentarfilm von Markus Stein zeigt Baldiga nicht nur als Chronist seiner Zeit, sondern auch als Aktivist und engagierten Kämpfer gegen die Stigmatisierung von Homosexualität.

(Panorama Dokumente, Laufzeiten: 17.2., 10:00, Cubix 8; 21.2., 18:45, Haus der Berliner Festspiele; 22.02., 21:30, Cubix 8; 23.02., 10:30, Cubix 5)

Baldiga – Entsichertes Herz | Baldiga – Unlocked Heart Land: DEU 2024 Regie: Markus Stein Bildbeschreibung: Jürgen Baldiga Sektion: Panorama 2024
Ein Filmstill aus „Baldiga – Entsichertes Herz“. © Schwules Museum Berlin, Leihgabe Aron Neubert

exergue – on documenta 14

„Von Athen lernen“ lautete das Motto der Documenta im Jahr 2017. Ihr Kurator Adam Szymczyk ließ die berühmte Großausstellung in gleichen Teilen in Kassel und in Griechenlands Hauptstadt stattfinden. Für seinen Dokumentarfilm hat der Regisseur Dimitris Athiridis den polnischen Kurator und sein Team während der Vorbereitungen begleitet und liefert nun einmalige Einblicke hinter die Kulissen und das künstlerische Konzept der Documenta 14.

(Berlinale Special, Laufzeiten: 16.02., 14:30, HKW 2; 17.02., 14:30, HKW 2; 22.02., 11:30, HKW 2; 23.02., 11:30, HKW 2)

exergue – on documenta 14 Land: GRC 2024 Regie: Dimitris Athiridis Bildbeschreibung: The Parthenon of Books (2017) by Marta Minujín, Kassel, Germany Sektion: Berlinale Special 2024
Ein Filmstill aus „exergue – on documenta 14“. © Faliro House Productions

I’m Not Everything I Want to Be (Original: Ještě nejsem, kým chci být)

Der queere Dokumentarfilm „I’m Not Everything I Want to Be” gewährt Einblicke in das Leben der jungen Fotografin Libuše Jarcovjáková. Ausschließlich anhand von Fotografien und Tagebucheinträgen, die sie selbst vorliest, erzählt die Künstlerin gemeinsam mit der Filmemacherin Klára Tasovská von ihrem Versuch, den Zwängen des repressiven Regimes der Tschechoslowakei nach der Niederschlagung des Prager Frühlings im Jahr 1968 zu entfliehen.

(Berlinale, Laufzeiten: 18.02., 16:30, International; 19.02., 21:30, Cubix 8; 20.02., 18:30, Cubix 5; 24.02., 22:00, Zoo Palast 2)

I’m Not Everything I Want to Be Land: CZE, SVK, AUT 2024 Regie: Klára Tasovská Bildbeschreibung: Sektion: Panorama 2024
Ein Filmstill aus „I’m Not Everything I Want to Be“. © Libuše Jarcovjáková

Verbrannte Erde

„Verbrannte Erde“ ist der zweite Teil von Thomas Arslans Trojan-Trilogie. Zwölf Jahre sind vergangen, nachdem der Berufskriminelle Trojan aus Berlin flüchten musste. Mittlerweile hat er kaum noch Geld und braucht dringend einen neuen Job. Die Suche nach Aufträgen führt ihn erneut in die Hauptstadt. Doch als ein Gemälde von Caspar David Friedrich ins Spiel kommt, zieht dessen Entwendung für alle Beteiligten so manches Nachspiel mit sich.

(Berlinale Special, Laufzeiten: 20.02., 18:15, Zoo Palast 1; 21.02.,11:45, Haus der Berliner Festspiele; 22.02., 12:30, Cubix 8; 23.02., 15:30, Cineplex Titania; 24.02., 21:30, Zoo Palast 1)

Verbrannte Erde Land: DEU 2024 Regie: Thomas Arslan Bildbeschreibung: Mišel Matičević Sektion: Panorama 2024
Ein Filmstill aus „Verbrannte Erde“. © still: Reinhold Vorschneider / Schramm Film

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