Ausgrabungen im Pompeji haben ein mythologisches Wandbild zutage gebracht. Darauf zu sehen sind diverse Figuren aus Homers Illias
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12.04.2024
Als im Jahr 79 nach Christus der Vulkan Vesuv ausbrach, wurde dabei die römische Stadt Pompeji verschüttet und für die Nachwelt konserviert. Noch immer sind etwa ein Drittel der archäologischen Stätte, die heute zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, unter der Vulkanasche begraben. Nun hat man während der Ausgrabung eines ehemaligen Speisesaals spektakuläre Fresken freigelegt. Zu sehen sind die griechische Königin Helena und der trojanische Prinz Paris, sowie seine Schwester Prinzessin Kassandra. Mythologische Figuren waren oft auf den Gemälden von Wohn- und Esszimmern in römischen Häusern zu finden. Diese Bilder erfüllten einen bestimmten sozialen Zweck: Sie dienten dazu, Gäste und Tischgenossen zu unterhalten und Gespräche sowie Reflexionen über das Leben anzuregen.
Das Kunstwerk misst 15 mal 6 Meter und zeigt Figuren aus den Erzählungen des griechischen Dichters Homer. Die bunten Malereien befinden sich auf einem schwarzen Untergrund und sind sehr gut erhalten. „Die Mauern wurden damals schwarz gestrichen, damit der Rauch der Öllampen nicht auf den Wänden zu sehen war. Nach Sonnenuntergang traf man sich zum Essen; das flackernde Licht der Lampen hatte den Effekt, dass sich die Bilder zu bewegen schienen, vor allem nach einigen Gläsern guten kampanischen Weins“, erzählt Gabriel Zuchtriegel, der Direktor des Archäologischen Parks von Pompeji.