Ein in Vergessenheit geratenes Wandbild in Plauen, das die Künstler Karl-Heinz Adler und Friedrich Kracht in den Siebzigerjahren schufen, wurde nun denkmalgerecht restauriert
ShareNur elf Jahre lang war das bunte Wandbild am Neuen Rathaus in Plauen sichtbar. 1987 wurde die 250 Quadratmeter große Fläche mit Sandsteinplatten verkleidet, und das Kunstwerk, ein seltenes Beispiel für Kunst am Bau in der DDR, die sich einer abstrakten Formensprache bediente, geriet in Vergessenheit. Geschichten wie diese sind kein Einzelfall, über die Jahre wurden in der ehemaligen DDR viele künstlerische Arbeiten im öffentlichen Raum vernachlässigt, vergessen, einige sogar komplett zerstört. Die Künstler der „Geisterbahn“, wie das Bild damals im Volksmund genannt wurde, Karl-Heinz Adler (1927–2018) und Friedrich Kracht (1925–2007), schufen das geometrische Formspiel zwischen 1975 und 1976. Dabei nutzen sie ein innovatives Beschichtungsverfahren für Betonoberflächen. Die Wiederentdeckung erfolgte erst vierzig Jahre später im Zuge von Renovierungsarbeiten. Dank der Wüstenrot Stiftung, die mit ihrem Programm „Baubezogene Kunst in der DDR“ das kulturelle Erbe Ostdeutschlands schützt, konnte das Wandbild nun denkmalgerecht restauriert werden.