Als Sehnsuchtsziel und Wiege von Zivilisationen bewegt das Mittelmeer unsere Wünsche und Gedanken. Nah an der Küste locken viele Kunstorte mit feiner Architektur, besonderen Sammlungen und schönsten Aussichten: Wir wollen ans Wasser!
Von
14.08.2024
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Erschienen in
Weltkunst Nr. 230
Saint-Paul de Vence, Frankreich
Das Kronjuwel der französischen Kunst-Riviera: Vor 60 Jahren wurde die Institution als erste private Kunststiftung Frankreichs von den Kunsthändlern und Verlegern Marguerite und Aimé Maeght gegründet. Im Jubiläumssommer wird Josep Lluís Serts historische Architektur von Silvio d’Ascia um einen Ausstellungssaal erweitert. Die aktuelle Schau „Bonnard – Matisse, eine Freundschaft“ läuft bis 6. Oktober, und es gibt ein buntes Kulturprogramm.
Santorini, Griechenland
Auf einem steilen Felsen in Thira thront dieser Art-Space, der sich besonders auf Performance und Sound konzentriert und ein Magnet für internationale Kreative wie Raphael Hefti ist, der die gestreifte Dacharbeit schuf. Das Gebäude mit seiner atemberaubenden Aussicht entstand in den Fifties, manche der Räume sind direkt in das Gestein gehöhlt. Gary’s Bar serviert Drinks mit so verführerischen Namen wie „Dirty Bikini“ oder „Satisfying Pork“.
Marseille, Frankreich
Das Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers liegt fantastisch am Alten Hafen von Marseille, direkt neben dem historischen Leuchtturm. Der Kubus mit der netzartigen Verkleidung des Architekten Rudy Ricciotti ist schnell zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden. Dieses Jahr feiert die Institution ihr zehnjähriges Jubiläum. Zur Sammlung gehören Skulpturen und Gemälde ebenso wie Votivgaben und bemalte Bienenstöcke.
Anacapri, Italien
Ein Kleinod vor der gewaltigen Kulisse Capris: Die Geschichte der Villa hat ihr Besitzer, der schwedische Arzt Axel Munthe, vor hundert Jahren zum schillernden Sujet seines Bestsellers „Das Buch von San Michele“ erkoren, der Fiktion und Wahrheit verschwimmen lässt. Das einmalige Gebäude hat fließende Übergänge zwischen Haus und Garten und bildet den Hintergrund für sein kokettes Sammelsurium antiker Kunstschätze: „Mein Haus muss offen sein für Wind und Sonne und die Stimme des Meeres … und Licht, Licht, Licht überall!“
Split, Kroatien
Die imposante Zwanzigerjahre-Villa hat der kroatische Bildhauer und Architekt Ivan Meštrović (1883-1962) ersonnen und als Sommerhaus und Atelier genutzt. Seine eleganten Skulpturen bevölkern den wunderschönen Garten mit mediterraner Flora.
Batroun, Libanon
Unmittelbar an der Küste des nördlichen Libanons wird in einem außergewöhnlichen Gebäude mit Cortenstahlfassade die Sammlung antiker Artefakte durch neue Arbeiten libanesischer Künstler und Künstlerinnen ergänzt.
Tanger, Marokko
Im 19. Jahrhundert wurde die Villa des London-Times-Reporters Walter Harris im Moorish-Revival-Stil errichtet. Zu sehen sind Arbeiten von Majorelle, Delacroix und anderen Künstlern, die von Licht, Farben und Landschaften Marokkos betört waren.